Das ist brandeilig – doch stimmt das auch?

"Das brauche ich umgehend und ist brandeilig" ist schnell gesagt. Wenn es sich dann aber herausstellt, dass man umsonst die eigene Tagesplanung über den Haufen geworfen hat, ist der Ärger groß. Lesen Sie die Alternativen zum Schimpfen und Schmollen.

Kennen Sie das? Sie wollen gerade zu einem Kollegen, um wie verabredet einige Punkte in Ihrem Projekt zu besprechen, da steht Ihr Chef vor Ihnen. "Können Sie mir dazu die Zahlen raussuchen und machen Sie schon mal die Kalkulation. Das ist brandeilig." Das Projektgespräch muss warten, beschließen Sie und machen sich gleich an die Aufgabe.

Ihren Kollegen vertrösten Sie auf den Nachmittag, dadurch müssen Sie einen anderen Termin auf den nächsten Tag verschieben. Nach einigem Hin und Her haben Sie alles umorganisiert und machen sich an die brandeilige Chefaufgabe. Kurz vor Feierabend ist alles fertig und Sie geben das Ergebnis ab. "Schon fertig?" fragt die Sekretärin des Chefs. "Da wird er sich aber freuen, das braucht er ja erst übermorgen."

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Manchmal ist "brandeilig" nur heiße Luft
Wenn Sie solche oder ähnliche Situationen schon einmal erlebt haben, wissen Sie sicherlich, dass der Ärger über ein solches Vorgehen sehr groß sein kann. Meist fühlt man sich ausgenutzt und – Entschuldigung für den Ausdruck – manchmal auch verarscht. Das löst in der Regel ungute Gefühle aus. Jetzt hilft es wenig, sich zu ärgern, lauthals bei Kollegen zu schimpfen oder sich mehr oder weniger beleidigt zurückzuziehen. Dass Sie sich nicht gut behandelt fühlen, ist verständlich. Wie klären Sie so etwas am besten?

Der Andere hat wahrscheinlich einfach nur Druck
Überlegen Sie für sich, ob Ihr Chef Sie tatsächlich verärgern oder ausnutzen wollte. Oft ist es so, dass der andere in seinem Arbeitsbereich enorm unter Druck steht. Und Stress führt dazu, dass man Situationen nicht mehr als sachlich und objektiv betrachtet.

Ihr Chef konnte also durch den Gesamtdruck seiner Situation nicht mehr differenzieren, dass diese Aufgabe zur Erledigung noch etwas Zeit hatte. Wahrscheinlich war er erleichtert, dass etwas rechtzeitig fertig wurde. Und er sich darum keine Gedanken und Sorgen mehr machen muss. Vielleicht hilft Ihnen dieser Perspektivwechsel, die Situation entspannter zu betrachten.