Arbeitsorganisation mit Spaß: Rituale bringen Ordnung

Arbeitsorganisation soll Spaß machen? Ja, denn Menschen, die Spaß bei der Arbeit haben, verbessern damit automatisch Ihre Arbeitsorganisation.

Wikipedia sagt zum Stichwort Arbeitsorganisation: "Arbeitsorganisation beschreibt für eine betriebliche Mikro-Struktur die Art, den Umfang und die Bedingungen, in denen Menschen in mittelbarer oder unmittelbarer Zusammenarbeit mit anderen mit Arbeitsgegenständen, Informations- und Betriebsmitteln an Arbeitsobjekten zielgerichtete Verrichtungen vornehmen."

Das stimmt soweit. Nur nach Spaß hört sich das nicht an – oder? Lesen Sie also bei uns, welche weiteren Faktoren zur Arbeitsorganisation mit Spaß beitragen können. Ich stelle Ihnen jetzt vor, weshalb Rituale kein Hokuspokus sondern zielführend sein können.

Arbeitsorganisation Tipp 4: Setzen Sie auf Rituale
Feste Punkte im Tagesablauf bringen Sicherheit und Ordnung in Ihre Arbeitsorganisation. Schreiben Sie sich am Vorabend Ihre To-Do-Liste. Starten Sie den Morgen nicht mit dem Hochfahren des Rechners. Sorgen Sie erst für eine optimale Umgebung. Wie die aussieht? Vielleicht mit kurzer Frischluftzufuhr, Blumen gießen, Tee oder Kaffee aufsetzen, To-Do-Liste heraussuchen und die entsprechenden Vorgänge in den "Heute-Korb" legen? Und dann erst den Rechner starten.

Schaffen Sie sich Ihre persönlichen Rituale, die Ihnen helfen, mit Spaß an die Arbeit zu gehen und die gut in Ihren Tagesablauf passen, beispielsweise:

  • Vor schwierigen Telefonaten das Gespräch vorbereiten, aufstehen, dreimal tief atmen und dann erst zum Hörer greifen.
  • Wenn eine Aufgabe erledigt ist, alle dazu gehörenden Unterlagen wegheften oder weglegen, Blick auf den leeren Schreibtisch, dann erst die nächste Aufgabe nehmen.
  • Es kann auch ein leises, aber kraftvolles "YES!" mit der entsprechenden Armbewegung sein, wenn die Aufgabe erledigt ist. Schauen Sie sich im Fernsehen an, wie manche Fußballspieler ihren erfolgreichen Torschuss feiern: Freuen Sie sich über Ihre "kleinen Torschüsse" des Tages genauso.
  • Räumen Sie abends Ihren Schreibtisch auf und legen Sie alle Unterlagen in die richtige Reihenfolge für den nächsten Tag.
  • Machen Sie immer die gleiche Tätigkeit zum Abschluss und dann gehen Sie konsequent.

Rituale bringen Ruhe in die Arbeitsorganisation
Überlegen Sie sich eigene kleine Aufmerksamkeiten und Rituale. Ich zünde zum Beispiel bei Aufgaben, die mir besonders schwierig erscheinen, ein Teelicht an. Meine Idee dazu: Mir soll "ein Licht aufgehen". Wenn es im Arbeitsprozess "hakt", schaue ich kurz in die Flamme und bin wieder besser konzentriert. Oder beim Verlassen des Büros sage ich "Uuuuund … tschüß!" und nicke kräftig mit dem Kopf.

Ein früherer Kollege packte seine Tasche, legte die Jacke bereit und ging noch einmal auf Toilette. Auch ein Ritual und ich bin überzeugt, dass es diesem Kollegen völlig unbewusst war. Es war aber für uns andere (sicher ebenso unbewusst) immer klar: "Aha, es ist kurz vor 17 Uhr."

 
Wir haben alle unsere kleinen Rituale. Wir würden sie nur nie so bezeichnen. Manchmal sagen wir "Eigenart" dazu: Die Kollegin lässt vor wichtigen Telefonaten immer die Schultern kreisen. Der Kollege boxt mit der rechten Faust druckvoll in seine linke Handfläche. Eine andere Kollegin klappt – bereits in Jacke – ihren Tageskalender auf den nächsten Tag um. Die Sekretärin schiebt als erstes morgens den Wandkalender auf das Tagesdatum und ist damit "startklar".

Wie sieht Ihr Ritual aus, um mit Spaß an die Arbeit zu gehen?
Nur lesen ist gut, denken und eine erste Idee oder ein Ergebnis notieren ist besser: Wie also sieht Ihr persönliches Ritual oder Rituale aus? Welche Rituale pflegen Sie schon – vielleicht völlig unbewusst? Welche möchten Sie neu definieren?

Anlass für das Ritual

Handlung

z. B. Schwierige Aufgabe, konzentriertes Denken erforderlich, "Knackepunkte"

z. B. Kerze oder Teelicht anzünden = "mir geht ein Licht auf"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Viel Spaß beim Aufspüren alter und Erfinden neuer Rituale. Im letzten Teil unserer Serie stelle ich Ihnen Alternativen zum Endlosgrübeln nach Fehlern vor und zum Schluss gibt es sogar noch einen "Spaßanker".

Gutes Gelingen!
Ihre
Wera Nägler , Expertin für Büroorganisation