Eigene Funktionen in Excel erstellen

MS-Excel beinhaltet in der Version bis 2003 ca. 370 und ab den folgenden Versionen ca. 400 Funktionen. Eigentlich sollte das für die Praxis ausreichen. Dennoch kommt es vor, dass Funktionen benötigt werden, die nicht in der Anwendung vorhanden sind.

Sie können eine Formel schnell entwickeln. Für eine Anwendung mag das zwar ausreichend sein, aber wenn derartige Konstruktionen öfters benötigt werden, dann ist es von Vorteil, selbst erstellte Funktionen im Funktionskatalog mit aufzunehmen. Ich werde Ihnen das anhand der Formel "Liquidität 1. Grades" zeigen.

Die Liquidität 1. Grades berechnet sich aus den "Flüssigen Mitteln" einer Unternehmung, dividiert durch das "kurzfristige Fremdkapital" und sagt aus, inwieweit kurzfristige Verbindlichkeiten mit flüssigen Mitteln beglichen werden können. Diese Formel ist nicht Bestandteil des Funktionskataloges von Excel und muss gegebenenfalls bei jeder Anwendung neu erstellt werden.

Wird diese Formel nun oft genutzt, besteht die Möglichkeit, mittels VBA diese Funktion zu erstellen und über den Funktionsassistenten in die Berechnungen komfortabel einzufügen.

So erstellen Sie die Funktion

Öffnen Sie den VBA-Editor (Alt + F11). Erstellen Sie ein Modul und fügen Sie folgende Funktion ein:

Public Function Liquiditaet_erster_Grad(fluessige_mittel As Double, _
kurzfristiges_Fremdkapital As Double) 

    Liquiditaet_erster_Grad = fluessige_mittel / kurzfristiges_Fremdkapital * 100

End Function 

Im Formelassistenten ist dann unter "Kategorie auswählen:
Benutzerdefiniert" die Funktion "Liquiditaet_erster_Grad" zur Verfügung
und kann wie jede andere Funktion eingefügt werden.

Wird diese Funktion in einer konkreten Arbeitsmappe erstellt, steht diese Funktion nur in dieser Arbeitsmappe zu Verfügung. Um diese Funktion auch bei zukünftigen Arbeitsmappen zu verwenden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Hier sind zwei davon:

  1. Diese Arbeitsmappe mit der erstellten Funktion als Vorlage abspeichern. (Format: „*.xltm“)
  2. In den Optionen einen Ordner festlegen, der die entsprechende Arbeitsmappe beim Start öffnet.