Prüfen Sie gerundete Zahlen besser!

Was Zahlen angeht, vor allem im Marketing, ist dies zu empfehlen: Möglichst runden, um Botschaften einfach verständlich zu platzieren. Auch für Presse- bzw. Medien-Infos … Allerdings sollten Sie darauf achten, dass die Aussagen immer noch den Fakten entsprechen, nach dem Runden.

Es mag Rechenbeispiele geben, in denen 1/3 den höchsten Anteil ausmacht, gegenüber vielen kleineren Werten. Doch beim Interpretieren dieser Meinungsumfrage ist definitiv etwas schief gelaufen: In einem "Krim-Newsticker" einer regionalen Tageszeitung war zu lesen "Jeder dritte Deutsche rechnet mit Krieg". Woraus ein Redakteur schlussfolgerte, die Mehrheit der Befragten habe Kriegsängste. Hmm, ein Drittel die Mehrheit? Ein hoher Anteil, mag sein – doch deutlich unter 50 Prozent, also durchaus weit entfernt von einer Majorität!  Einzige Ausnahme: mehr als 1/3 der Befragten enthält sich einer Meinung.

Zum Thema empfiehlt die experto-Redaktion:
Marketing für Dummies (Fur Dummies)

40 Prozent – das ist mehr als Viertel …

… fasste ein Autor einen anderen Anteil scheinbar griffig zusammen. Nun ja, Sie könnten sagen, stimmt ja auch. Doch würden Sie tatsächlich auf diese Weise runden? Tatsächlich sind 40 Prozent sogar deutlich mehr als ein Drittel! Und mancher Marketeer würde es vielleicht sogar wagen, von "annähernd die Hälfte" zu sprechen, oder? Noch treffender und dennoch griffig wird das Ganze, wenn Sie 40 Prozent in "zwei Fünftel" drehen. Gerne auch mit "zwei von fünf" übersetzt. Oder Sie starten von der 100-er Basis von "Prozent" und schreiben von "vier von zehn", das ist noch leichter verständlich …

Fazit

"Drum prüfe, wer sich gerne verschätzt", ließe sich
ein bekanntes Sprichwort passend verdrehen. Lesen Sie lieber einmal
mehr über Ihren Text oder den einer anderen Person, für den Sie
verantwortlich sind: Passen Prozentwerte und Anteile zusammen? Runden
hilft Ihren Lesern, Zahlen leichter zu verstehen und zu verarbeiten,
jedenfalls etwa jedem zweiten: Jenen, die eher konkret-bildlich mit
Informationen umgehen statt abstrakt-digital nämlich …