Welchen Einfluss hat der Preis auf Umsatz und Gewinn?

Im Rahmen seiner Unternehmensausrichtung muss ein Unternehmen den Preis für seine Produkte festlegen. Dabei sollte es bei der Festlegung verschiedene Aspekte beachten. Neben den direkten Kosten, die sich maßgeblich auf den Unternehmensgewinn auswirken, müssen bei der Preisbildung unter anderen auch die Preise der Mitbewerber berücksichtigt werden.

Der Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage

Preispolitik hat großen Einfluß auf Umsatz und Gewinn. Das Angebot eines Produkts und die Nachfrage nach einer Ware sind maßgeblich vom Preis abhängig. Dies wurde bereits mit Hilfe von verschiedenen theoretischen Modellen bestätigt. So besagt zum Beispiel die Preis-Absatz-Funktion, dass ein niedriger Angebotspreis dazu führt, dass sich die Nachfrage nach einem Produkt erhöht.

Es sind somit mehr Verbraucher dazu bereit, ein Produkt zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Dies ist jedoch zumeist nur bedingt möglich, da ein niedriger Preis dazu führt, dass das Angebot an einem Produkt abnimmt. Immer weniger Hersteller und Händler sind also bereit, ein Produkt zu diesem niedrigen Preis anzubieten.

Der Angebotspreis wirkt sich auf den Gewinn und den Umsatz aus

Ein niedriger Preis bewirkt, dass ein Unternehmen eine höhere Produktstückzahl absetzen kann. Dies führt in der Regel dazu, wie das folgende Beispiel bestätigt, dass der Umsatz steigt:

  • Verkaufspreis alt: 20,00 Euro pro Stück
  • Verkaufsmenge alt: 10.000 Stück
  • Umsatz alt: 200.000
  • Verkaufspreis neu: 18,00 Euro pro Stück
  • Verkaufsmenge neu: 12.500 Stück
  • Umsatz neu: 225.000

Bei dem oben genannten Beispiel bewirkt eine Senkung des Angebotspreises, dass die Nachfrage nach dem Produkt so stark steigt, dass es dem Unternehmen gelingt, einen höheren Umsatz zu erzielen. Dieser höhere Umsatz muss jedoch nicht zwangsläufig zu einem größeren Gewinn führen, da durch eine Preissenkung der Deckungsbeitrag I, dieser setzt sich aus der Differenz vom Verkaufspreis und den variablen Kosten zusammen, sinkt. In Abhängigkeit vom Deckungsbeitrag I sowie den fixen Kosten kann ein erhöhter Absatz dazu führen, dass der Unternehmensgewinn steigt oder fällt. Dies lässt sich sehr gut anhand des oben genannten Beispiels erläutern. Es wird angenommen:

  • die variablen Kosten für das Material, das Personal und den Strom belaufen sich auf 12,00 Euro pro Stück
  • die fixen Kosten für das Unternehmen belaufen sich auf 50.000 Euro

Unter dieser Voraussetzung belaufen sich die variablen Kosten bei einem Verkaufspreis von 20,00 Euro und einer Verkaufsmenge von 10.000 Stück auf 120.000 Euro. Somit ergibt sich ein Unternehmensgewinn in Höhe von 30.000, der sich aus der Differenz vom Umsatz in Höhe von 200.000 Euro und den Gesamtkosten in Höhe von 170.000 Euro zusammensetzt.

Nach der Preissenkung kommt es zu einem Anstieg vom Absatz. Dies führt zu einer Erhöhung der variablen Kosten. In diesem Fall belaufen sie sich auf einen Wert von 150.000 Euro. Die Summe der Kosten beträgt somit 200.000 Euro. Unter Berücksichtigung des Umsatzes, der sich bei diesem Beispiel auf einen Wert von 225.000 Euro beläuft, ergibt sich somit ein Unternehmensgewinn in Höhe von 25.000 Euro. Somit hat die Preissenkung in diesem Beispiel zwar zu einer Erhöhung des Umsatzes, aber auch zu einer Verringerung des Gewinns geführt. Aufgrund dieser Tatsache sollten die Kosten bei der Festlegung eines Preises berücksichtigt werden.

Die Nachfrage nach einem Produkt ist von den Angebotspreisen der Mitbewerber abhängig

Im vorangegangenen Absatz wurde erklärt, dass die Nachfrage nach einem Produkt vom Angebotspreis abhängig ist. Dabei gilt jedoch zu beachten, dass der Absatz von einem Produkt nicht nur vom angebotenen Preis des Unternehmens, sondern auch von den angebotenen Preisen der Mitbewerber abhängig ist. Grundsätzlich möchten die meisten Verbraucher für ein Produkt in der Regel einen möglichst niedrigen Preis zahlen.

Aus diesem Grund entscheiden sich die Verbraucher zumeist für den Anbieter, der ein Produkt zu dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten kann. Eine Berücksichtigung der Angebote der Konkurrenz bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass ein Unternehmen unbedingt versuchen sollte, der günstigste Anbieter zu sein.

Der Einfluss der Preisstrategie auf den Unternehmenserfolg

Verbraucher entscheiden sich nicht zwingend immer für das Produkt mit dem günstigsten Preis. Vielmehr treffen sie ihre Entscheidung auf der Grundlage von Preis und Nutzen. Für die Unternehmen bedeutet dies, dass die Verbraucher in vielen Fällen bereit sind, für ein besseres Produkt mehr auszugeben. Aufgrund dieser Tatsache gibt es neben den verschiedenen No-Name-Produkten zahlreiche Markenprodukte.

Unternehmen, die ihren Kunden Markenprodukte anbieten, verfolgen eine Hochpreisstrategie. Im Gegensatz dazu setzen Unternehmen von No-Name-Produkten weniger auf Qualität, sondern auf einen niedrigen Preis. In diesem Fall spricht man von einer Niedrigpreisstrategie. Die Unterschiede zwischen der Hochpreis- und der Niedrigpreisstrategie lassen sich sehr gut am Beispiel von einem Waschmittel darstellen. Es gibt Waschmittel in verschiedenen Preiskategorien.

Einige Kunden kaufen stets das Waschmittel, was zu einem besonders geringen Preis angeboten wird. Andere Verbraucher hingegen kaufen immer ein bestimmtes Markenprodukt. Sie sind somit einer Marke treu. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Verbraucher nicht vergleichen. So vergleichen die Verbraucher zum Beispiel die Angebote der verschiedenen Händler. Sie kaufen das Waschmittel dann dort, wo sie es am günstigsten erwerben können.

Sofern ein Unternehmen das Konzept der Niedrigpreisstrategie verfolgt, muss es möglichst viele Produkte verkaufen, um die Kosten gering zu halten. Das Unternehmen muss die Fixkosten reduzieren, indem es beispielsweise weniger Geld in Marketingmaßnahmen investiert. Bei der Anwendung der Niedrigpreisstrategie ist es einer Firma nur durch einen hohen Umsatz zu vergleichsweise geringen Kosten möglich, Gewinne zu erzielen. Unternehmen die eine Hochpreisstrategie anwenden, investieren sehr hohe Summen in Werbung und Marketing, um das Produkt entsprechend zu platzieren.