Gamer: Studie widerlegt Gamer-Klischees

Werbung in Games ist effektiv und kann genau auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten werden. Bedingung: Sie müssen wissen, wie die Gamer ticken. Eine neue Studie rund um Gamer stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.

Warum ist man Gamer?
Freundschaften, Anerkennung und Erfolg: Für Online-Gamer die wichtigsten Gründe für ihre Aktivitäten in der virtuellen Games-Welt. Herausgearbeitet hat dies Malte Meißner von der Ruhr-Universität Bochum in seiner Abschlussarbeit, in der er über 4.000 Gamer befragte. Jeder Gamer hat 42 Fragen beantwortet. Abgefragt wurden neben demografische Daten auch die bevorzugte Games, die tägliche Spiel- und Onlinezeit und die Dauer der Bindung an das jeweilige Game. Außerdem sollten sie Angaben zu Kriterien, nach denen sie Verbündete in Spielen auswählen und Aussagen zur Selbsteinschätzung machen.

Die Mehrzahl der Gamer spielt Browserspiele
Heraus kam, dass 44,5 Prozent der Befragten Browserspiele nutzen, die ohne eigene Software funktionieren. 39 Prozent der befragten Gamer spielten Online-Rollenspiele, bei denen die Spielwelt lückenlos existiert und sich auch in Abwesenheit des Spielers weiter entwickelt und 16,5 Prozent spielten E-Sportspiele (wie Shooter und Autorennen). Während 85,1 Prozent der Rollenspieler und 92,5 Prozent der E-Sportler männlich sind, ist das Gender-Verhältnis bei den Gamern von Browserspielen ausgeglichener.

Ziele der Gamer entscheiden über ihre Treue
Weiterhin ergab die Umfrage, dass gut 1.700 Teilnehmer erst ein Jahr oder weniger "ihr" Spiel spielen. 1.000 sind bereits im zweiten Jahr dabei, und weniger als 200 Gamer spielen schon seit fünf Jahren dasselbe Spiel. Unterschiedlich sind die psychologischen Faktoren der Gamer. Für diejenigen, die erst seit kurzem spielen, zählen Glamour und Anonymität. Für Langzeit-Gamer sind es mehr Wettkampf, Freundschaft, Isolation, Gewalterleben und Gemeinschaft.

Meißner erklärt den Zusammenhang damit, dass sich eine starke Faktorausprägungen auf die Bindung an ein Spiel auswirken. So verlassen Gamer, die in erster Linie Wert auf ihr virtuelles Erscheinungsbild oder ihre Privatsphäre legen, ein Spiel meist im ersten Jahr wieder. Umgekehrt ergibt sich daraus, dass ein Gamer, der beispielsweise großen Wert auf Wettkampf und Onlinefreundschaften legt, besonders lange an einem Spiel festhält, um seine Bedürfnisse zu erfüllen.

Bei Gamern spielen Kontakte und Wettkämpfe eine große Rolle
Das Thema Gewalt in Games ist für die befragten Frauen kein Thema. Männliche Gamer tolerieren im Unterschied zu den Frauen allerdings Gewalt in ihren Spielen. Die Browserspielerinnen sind nicht wettkampforientiert. Die Rollenspielerinnen sind ebenfalls nicht wettkampforientiert, sie suchen online eher nach Freundschaften und Kontakten. Die E-Sportler suchen weniger nach neuen Kontakten, sondern bringen ihre Freunde mit ins Spiel.

Für seine Arbeit wurde Malte Meißner von Ruhr-Universität ausgezeichnet. Sie steht kostenlos zum Download zur Verfügung.