Content PR – Pradigmenwechsel in der Öffentlichkeitsarbeit

Die Entwicklung relevanter Inhalte und die geschickte Lancierung von Themen in der Öffentlichkeit ist schon seit je her die eigentliche Kernaufgabe der PR. Ist der Modebegriff "Content Marketing" für die PR also nur alter Wein in neuen Schläuchen? Das erfahren Sie im folgenden Artikel.

Ist "Content Marketing" also lediglich ein Modebegriff? Nein, denn eine erfolgreiche Content PR basiert zwar auf den Kernkompetenzen von Public Relations, ist aber auf den direkten Dialog mit den Zielgruppen ausgerichtet. Erfolgreiche Content PR Strategien erfordern daher neue Botschaften, neue Methoden und neue Kommunikationskanäle.

Das ist "Content PR"

Content PR
bedeutet die Abkehr von der klassischen Unternehmen- und Produktkommunikation hin zur lösungsorientierten Zielgruppenkommunikation. Relevante Inhalte sind also nützliche, hilfreiche und unterhaltsame Informationen für die Zielgruppe, die weitererzählt, geteilt und empfohlen werden, um so die Aufmerksamkeit für das Unternehmen, Produkte und Marken in der Öffentlichkeit und direkt bei den Zielgruppen zu stärken:

  • Expertentipps statt Selbstdarstellung
  • Praxisanleitungen statt Produktfunktionen
  • Fallbeispiele statt Referenzen
  • Problemlösungen statt Werbeversprechen

Nützliche Inhalte können Anleitungen, Leitfäden oder Tipps & Tricks für Alltagsprobleme oder berufliche Herausforderungen einer Zielgruppe sein. Mit sachlichen und praxisrelevanten Inhalten können Unternehmen die wichtigsten Fragestellungen ihrer Zielgruppen beantworten und so neue Interessenten auf ihre Produkte und Dienstleistungen aufmerksam machen.

Relevante Inhalte entwickeln

Sammlung und Analyse von Informationen und Feedbacks sowohl aus PR, Marketing und Social Media, als auch aus Kundenservice, Support, Vertrieb und SEO. Auf Basis der gesammelten Informationen werden relevante Inhalte für die Zielgruppen analysiert und identifiziert.

  • Über den Kundenservice und Vertrieb werden täglich Kundenanfragen, Kundenprobleme und Herausforderungen an das Unternehmen herangetragen. Aus diesen Informationen lassen sich wertvolle Inhalte generieren, die den Kunden helfen, ihre Probleme zu lösen und Herausforderungen zu meistern.
  • Über Marketing und Social Media lassen sich ebenfalls wichtige Quellen für Gespräche, Branchenthemen und Inhalte identifizieren, die als Basis für relevante Inhalte dienen.
  • SEO Tools wie Google Trends oder der Google Keyword Planner helfen Inhalte, relevante Inhalte nach ihrem Suchvolumen zu identifizieren.

Content PR basiert darauf, relevante Inhalte crossmedial selbst zu veröffentlichen und somit das Image und die Reputation eines Unternehmens oder einer Marke aktiv im Internet mitzugestalten.

Inhalte selbst veröffentlichen: Unternehmen als Herausgeber

In Zeiten sinkender Print-Auflagen und sterbender Verlage schwindet auch der Einfluss der klassischen Kommunikationskanäle und Medienmittler. Natürlich gibt es auch in der Online-PR nach wie vor die Zusammenarbeit mit Redaktionen und Bloggern als wichtige Mediatoren, aber die wesentliche Aufgabe der Online-PR ist die Arbeit direkt in der Öffentlichkeit des Internets.

Die Online-PR Medien erschöpfen sich nicht etwa in den Online-Ausgaben von Spiegel oder Brigitte. Wer seine Pressemitteilungen an Online-Redaktionen sendet und auf Clippings wartet, macht noch lange keine Online-PR. Wer seine Pressemitteilung in einem Presseportal veröffentlicht oder über Facebook postet und darauf hofft, dass diese nun von Journalisten aufgegriffen wird, hat Online-PR völlig falsch verstanden.

Presseportale und Social Media

Presseportale und Social Media haben einen vollkommen anderen Zweck. Sie dienen nicht als Mittler für die Online-Medien, sondern sind die neuen Online-Medien. Jede Veröffentlichung auf einem Portal entspricht einer tatsächlichen Veröffentlichung im Internet. Jede Veröffentlichung im Internet ist eine potenzielle Anlaufstelle für die Zielgruppen (Touchpoint), entweder über das Portal selbst oder aber über die Suchmaschinen. Denn die contentreichen Portale bringen die Pressemitteilungen in die Suchmaschinen und liefern damit zusätzliche Fundstellen für interessierte Leser.

Das Internet bietet viele Medien, die für sich für die Unternehmenskommunikation aktiv nutzen und gestalten lassen. Dafür müssen Unternehmen müssen jedoch lernen, ihre Inhalte aktiv selbst zu veröffentlichen und zu vermarkten, anstatt sie wie bisher über die klassischen Medienmittler zu lancieren.

Es gibt mittlerweile mehrere Hundert Presseportale im Internet:

  • Presse- und Themenportale
  • Themen- und Branchen-Websites
  • Experten- und Wissens-Netzwerke
  • Foto- und Video-Communities
  • Dokumenten-Netzwerke
  • Verbraucherforen und Social Networks
  • Online-Magazine
  • Fachportale
  • Blogs

Die Veröffentlichung auf vielen verschiedenen Presseportalen steigert die Verbreitung und Sichtbarkeit der PR-Inhalte in den Suchmaschinen signifikant.
Die Social Media und darunter die Dokumenten-Netzwerke wie Slideshare, Scribd, Google Drive, Tumblr, Diigo sind sehr gute Möglichkeiten, um PR-Inhalte wie Fachbeiträge, Pressemitteilungen, Case Studies, Präsentationen und vieles mehr zu veröffentlichen.

YouTube hat sich mittlerweile zur zweitwichtigsten Suchmaschine entwickelt. Infografiken, Bilder und Videos liefern die besten Treffer in den Ergebnislisten der Suchmaschinen. Die neuen Content Medien dienen als wichtige Anlaufstellen für potentielle Kunden. Die contentreichen Portale bringen die PR-Inhalte in die Suchmaschinen und auch so zu weiteren Zielgruppen.

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