Marketing, nein danke: So bauen Sie interne Widerstände in drei Schritten ab

Gerade alt eingesessene mittelständische Unternehmen und ihre Mitarbeiter sind Marketing gegenüber skeptisch und lehnen das Thema oft ab. Sie meinen, die neuen Kunden würden von alleine kommen, oder sind der Ansicht, dass allein der Vertrieb dafür zuständig ist. Wie man als Führungskraft Widerstände gegenüber dem Marketing abbaut, lesen Sie hier. Hier ist Ihr Fahrplan.

Bevor man als Führungskraft verzweifelt und aufgibt, könnten Sie diese Tipps ausprobieren, wie Sie Widerstände gegenüber dem Marketing abbauen und den Weg für kreative Ideen freimachen können.

Marketing: Suchen Sie nach internen Multiplikatoren
Marketing hat sehr viel mit Psychologie und Menschenkenntnis zu tun. Wenn Marketing intern nicht akzeptiert wird, dann braucht auch keiner von außen zu kommen und versuchen, die Unternehmenskultur umzukrempeln. Vielmehr sind Sie als Führungskraft der beste Multiplikator, um eine Veränderungsbereitschaft im Unternehmen auszulösen.

Sicherlich finden sich unter den Mitarbeitern auch weitere Verbündete, die Ihre Ideen befürworten oder selbst tolle Vorschläge haben, um das Thema Marketing im Unternehmen langfristig zu verankern. Beobachten Sie, wer welche Verantwortung trägt, wer diese gerne abgibt und wer sie gerne übernimmt. Danach können Sie auswählen, wer sich ebenfalls als Multiplikator eignet und wer nicht. Verantwortungsvolle Mitarbeiter eignen sich besonders gut als Multiplikatoren, denn sie sind auch risikobereiter.  

Die interne Wissens- und die externe Marketing-Kette
Im zweiten Schritt können Sie alle Menschen, die im Unternehmen mit Kunden schriftlich, telefonisch oder persönlich in Kontakt treten, zu Wissenssammlern "ernennen". Je mehr Wissen Ihr Unternehmen über die eigenen Kunden hat, desto leichter können Sie ihre Erwartungen übertreffen. Und noch besser – je mehr Sie über die eigenen Kunden wissen, desto größer ist die Möglichkeit, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die für das Unternehmen weitere Umsätze generieren.

Am besten sitzt in jeder Abteilung mindestens ein Wissensträger, der eine sogenannte interne Wissenskette aufbaut, die zum Ziel hat, Informationen zu sammeln und weiterzugeben. Diese Wissensträger werden mit der Zeit automatisch zu "Fans" des Marketings, wenn sie die ersten Erfolge sehen.

Im gleichen Zuge bauen Sie mit dieser Vorgehensweise immer mehr begeisterte Kunden auf, denn nun haben Sie schon damit begonnen, Erwartungen zu übertreffen. Dies erzeugt wiederum eine Welle, die sich von Kunde zu Kunde (z. B. über Empfehlungen und Mundpropaganda) immer weiter nach außen trägt. Nun müssen Sie es schaffen, immer wieder neue Impulse zu geben, um langfristig eine sogenannte externe Marketing-Kette aufzubauen. Denn Ihre begeisterten Kunden werden zu Ihren kostenlosen Verkäufern.

Marketing: Unternehmenskultur – Nutzen und Freiraum
Dies ist der dritte Schritt, um Widerstände gegenüber dem Marketing abzubauen.

Nur wenn alle Seiten profitieren, hat das Marketing, das Sie aufgebaut haben, langfristig einen gesicherten Platz im Unternehmen. Die Ergebnisse müssen sich messen und sehen lassen. Die Mitarbeiter müssen Spaß daran haben, neue Ideen zu entwickeln; dafür müssen der nötige Freiraum und die entsprechende Unternehmenskultur geschaffen und aufgebaut werden. Sonst ist die ganze Mühe letztendlich umsonst gewesen.

Doch jedes Marketing, gleich ob klassisches oder Empfehlungsmarketing, muss letztendlich dem Kunden gefallen und ihm einen Nutzen und ein gutes Gefühl verschaffen: "Ja, hier werde ich als Mensch wahr und ernst genommen!" Letztendlich zahlt der Kunde unsere Löhne und Gehälter.