Bedürfnisse bedienen: Maslow-Pyramide 21.0

Seit den 1970-er Jahren wird der Soziologe Abraham Maslow mit seiner Bedürfnis-Pyramide zitiert: Von den Grundbedürfnissen am Sockel bis hin zur Selbstverwirklichung in der Spitze wollen Menschen sich entwickeln, so die Aussage. Erfahren Sie hier, wie Sie die Pyramide nutzen können, um Bedürfnisse zu bedienen.

Inzwischen gibt es natürlich andere Modelle, mit Motiven und Einstellungen von Verbrauchern umzugehen, etwa via Neuromarketing. Trotzdem stoßen wir dabei immer wieder auf die von Maslow schon vor einem halben Jahrhundert (gestorben 1970) definierten Wünsche. Doch offenbar gilt kaum noch, dass Menschen zunächst einmal satt werden wollen, bevor sie sich Gedanken über Luxusgüter machen.

Platt formuliert: In Ländern der Dritten Welt (genauer: in Schwellenländern) versuchen auch jene Menschen alles sich ein Mobiltelefon zu besorgen, die weder fließendes Wasser noch saubere Toiletten zur Verfügung haben, häufig sogar Hunger und Durst erleiden müssen. Bedürfnisse werden also eher parallel bedient / erfüllt: So wird aus der Pyramide eher etwas wie (geometrisch) ein Trapez.

Pyramide auf die Spitze gedreht

In den Industrieländern haben wir im Grunde die Bedürfnisse gedreht – wenn wir dort einbringen, welcher Aufwand wofür erforderlich ist. Selbst wenn die Inflation etwas anzieht und wir (wie 2013) für Lebensmittel wieder mehr bezahlen müssen als im Vorjahr, gilt dennoch: Für die Grundbedürfnisse – wie Nahrung, Kleidung, Wohnen – zahlen wir nunmehr einen Bruchteil gegenüber den Ausgaben vor wenigen Jahrzehnten. 

Richtig viel kostet uns dagegen all das, was in die Bereiche Gruppe (Soziales), Prestige und Selbstverwirklichung zu zählen ist, so auch Mobilität (Auto) und Freizeit (Urlaubsreisen).

Maslow ist auch nach mehr als 40 Jahren …

… durchaus en vogue: Das Bild hilft uns, nach Bedürfnissen unserer Kunden zu forschen. Womit Sie dann selbst einordnen können, ob Sie mit Ihren Produkten oder Dienstleistungen eben diese Bedürfnisse bedienen. Oder sollten Sie nach anderen Zielgruppen suchen, bei denen Angebot und Nachfrage (im Sinne von Bedürfnissen) stärker deckungsgleich sind?