Weshalb "nein" vermeiden?
"Denken Sie jetzt NICHT an einen hellblauen Elefanten mit Flügel" – was ist gerade geschehen? Sehr wahrscheinlich ist beim Lesen dieses Satzes ein geistiges Bild vor Ihren Augen entstanden, in dessen Mittelpunkt genau jenes Fabeltier zu sehen war, auch als Benjamin Blümchen bekannt.
Nehmen Sie dies als Beleg dafür, dass unser Gehirn eben "nicht nicht denken kann"! Schwierig wird es mit der doppelten Verneinung im bairischen Dialekt. Wie auch immer, beobachten Sie sich einmal selbst und auch andere Personen, was Negationen angeht. Und überlegen dann, wie Sie das Gleiche auch anders hätten sagen könnten. Hier folgen einige Beispiele für Sie.
Neutralisieren Sie das "nein"!
Natürlich sagen Sie "nein", wenn Sie Ihre Aussage bewusst entsprechend drastisch treffen wollen! Doch ist es wirklich sinnvoll, derlei zu formulieren? "Den Turnsaal nicht ohne Sportschuhe betreten!" ist mein Favorit bei den Negativsätzen. "Den Turnsaal nur mit Turnschuhen betreten!" wäre eine Alternative, was meinen Sie?
Aus "Nein, diesen Wunsch können wir Ihnen keinesfalls erfüllen!" kann ein Satz werden wie "Hmm, da müssen wir mal sehen, wie wir Ihren Wunsch und unsere Möglichkeiten deckungsgleich bekommen …". Sie kennen Antworten auf Reklamationen in dieser Art: "Das meinen Sie jetzt aber nicht ernst, oder?" – dann lieber neutral: "Interessant …". Typisch deutsche Negativ-Blocker sind auch "Kein Problem!" und "Nichts ist unmöglich!" (als Slogan allerdings inzwischen eingeführt). Besser: "Gerne!", "machen wir", "geht in Ordnung" …
Gilt für Kommunikation jeglicher Art …
… sei es persönliches Gespräch oder Telefonat. Sei es im Brief, in der E-Mail oder in anderen Texten, die Sie schriftlich verbreiten. Achten Sie darauf in der Werbesprache wie auch in der Kunden-Korrespondenz, natürlich auch in Presse-Nachrichten: Schließlich wollen Sie vermeiden, was Sie negierend formulieren. Na, dann sagen Sie es doch positiv – oder zumindest neutral!