Vertrauen zur Presse aufbauen – Das Hintergrundgespräch

Sinn der Pressearbeit ist es die Öffentlichkeit über Fakten und Unternehmensgeschehnisse zu informieren. Dies geschieht üblicherweise durch Pressemitteilungen, Interviews oder Pressekonferenzen. Journalisten werden eingeladen, einer öffentlichen Bekanntmachung beizuwohnen, wobei Ihnen die Möglichkeit gegeben wird, Fragen zu stellen und Probleme zu erörtern.

Hintergrundgespräche sind Journalistengespräche, die in einem inoffiziellem Rahmen, sozusagen "im Hintergrund" stattfinden. In einer lockeren Runde sitzen Journalisten und Unternehmensleitung zusammen, um Themen wie Marktrends, strategischen Neuausrichtungen und Hintergründe zu allen möglichen Themen zu diskutieren. Die Unternehmensleitung sitzt dabei nicht auf einem Podium, sondern auf Augenhöhe mit den Pressevertretern.

Wozu dienen Sie?

Diese Art Pressegespräche bieten sich an, wenn Sie gerade am Beginn Ihrer Pressearbeit stehen und Ihr Kontaktnetzwerk zur Presse aufbauen möchten. Bei laufender Pressearbeit dienen Hintergrundgespräche dazu, der Presse unter anderem Gründe für gewisse Entscheidungen oder Pläne näher zu bringen.

Dieses Material ist nicht immer für die Öffentlichkeit geeignet, soll den Journalisten aber bei der Meinungsbildung helfen. Hinzu kommt auch, dass solche Pressegespräche sehr viel leichter zu organisieren sind. Die lockere Atmosphäre lädt zu einem mehr oder weniger interaktiven Gespräch ein und der Journalist muss die besprochenen Inhalte nicht gezwungenermaßen sofort veröffentlichen. Er kann vielmehr zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückgreifen, wenn sich ein optimales Umfeld für den diskutierten Themenkreis gebildet hat.

Was dürfen sie beinhalten?

Prinzipiell beinhalten diese Gespräche umfangreichere Informationen, die über die Inhalte eine Pressekonferenz hinausgehen. So können Sie sich mit dem Pressevertreter über Konsequenzen einer Produktneueinführung unterhalten und Problemlösungen und Perspektiven ansprechen oder aber ihn über die Hintergründe und Ursachen Ihres Jahresergebnisses informieren.

Wie vertraulich dürfen sie sein?

Sicherlich ist der Pressevertreter durch den Pressecodex verpflichtet, von Ihnen als vertraulich deklarierte Informationen nicht zu veröffentlichen. Sie müssen sich dennoch drüber im Klaren sein, dass der Ethos eines Journalisten nicht das Schweigen ist. Wenn Sie von daher absolut sicher gehen wollen, dass gewisse Inhalte zum Beispiel aus wettbewerbstechnischen Gründen vorerst nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollten, dann seien Sie vorsichtig mit der Weitergabe dieser Informationen an die Journalisten.

Wie gestaltet sich ein Hintergrundgespräch?

Von der Vorgehensweise können Sie ein solches Gespräch genauso planen wie eine Pressekonferenz. Der Rahmen sollte dabei nicht ganz so umfangreich sein, ein kleinerer Kreis von Journalisten, die allesamt die  Gruppe der Meinungsbildner darstellt, reicht aus. Den Veranstaltungsort sollten Sie sorgfältig aussuchen, wobei hier eine entspannte Atmosphäre Priorität hat.

Sicherlich müssen Sie nicht unbedingt in Luxus schwelgen, aber der Anspruch darf schon etwas gehobener sein. Setzen Sie sich mit den Pressevertretern an einen runden Tisch und gehen Sie weg von den eher vor gefassten Inhalten einer Pressekonferenz und hin zu mehr Offenheit und Ausführlichkeit.