Welcher ist der beste kostenlose Presseverteiler?

Welcher kostenlose Presseverteiler eignet sich am besten zur Verbreitung von Pressemitteilungen? Das Ranking ist abhängig von den eigenen Zielen in der Pressearbeit. Kommt es Ihnen auf eine gute Sichtbarkeit Ihres Pressetextes bei Suchmaschinen an, ergibt sich z. B. ein anderes Bild als bei der Verwertung durch klassische Medien.

Die folgenden TOP-10 Listen stammen aus dem Jahr 2010. Die Autoren haben versucht, kostenlose Presseverteiler nach unterschiedlichen Kriterien der Pressearbeit zu bewerten und daraus ein Ranking zu erstellen. Beachten Sie, welche Merkmale dabei bewertet wurden.

Presseverteiler TOP 10: kostenlose PR-Portale (Scoring)
Die kostenlosen Presseverteiler lassen sich mit Hilfe verschiedener Tools im Internet bewerten. Die Leistungsfähigkeit misst sich dabei an der Bedeutung der Portale bei Suchmaschinen, ihrer technischen Qualität (Programmierung) oder der Domain-Popularität. Die Bewertungen aus SISTRIX-Sichtbarkeitsindex, mozRank, mozTrust, Domain-Popularität (laut Linkscape) und die statische Sichtbarkeit von SEO Diver hat Markus Hövener, Autor des Weblogs die Internet-Kapitäne, erstmals Ende 2010 in einen einzigen Score überführt.

Welche Gewichtung der einzelnen Werte hinter der Zahl mit der Höchstnote 20 steht, ist leider nicht transparent. Dennoch ist der Versuch einer Benchmark-Analyse von kostenlosen Presseverteilern eine interessante Entscheidungshilfe. Der Score steht jeweils in Klammern:

  1. online-artikel.de (18,604)
  2. openpr.de (15,695)
  3. firmenpresse.de (10,537)
  4. pr-inside.com (8,09)
  5. presseanzeiger.de (7,808)
  6. fair-news.de (6,791)
  7. businessportal24.com (6,709)
  8. prcenter.de (6,626)
  9. pressemeldungen.at (5,553)
  10. offenes-presseportal.de (5,237)

Quelle: internetkapitaene.de 2011

Dieses Ranking liefert eine recht verlässliche Aussage über die Leistungsfähigkeit der kostenlosen Presseverteiler im Internet. In welchem Umfang die Pressemeldungen die tatsächliche Zielgruppe erreichen, kann nicht gesagt werden, wenngleich eine hohe Präsenz in Suchergebnissen sicher viele Leser garantiert.

Was mir bei allen Rankings fehlt, sind Kriterien wie Nutzerfreundlichkeit oder Beliebtheit bei klassischen Medien. So kann es für die eigene Pressearbeit ein erheblicher Faktor sein, ob die Pressemeldungen später editierbar sind. Von außen  nicht ohne weiteres messbar sind Traffic und Conversion-Rate beim Absender der Pressemitteilungen. Schließlich ist ein häufiges Ziel der Online-PR der unmittelbare Verkaufserfolg. Wie PR-Portale im Internet von klassischen Medien genutzt werden, ist ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium, über das die vorliegenden Rankings keine Aussage machen können.

TOP 10 Presseverteiler nach Sichtbarkeit in Google-News
Karl-Heinz Wetzlaff, Blogautor bei blogtrainer.de, ermittelt die Bestenliste nach der Anzahl von Pressemeldungen, die durch den kostenlosen Presseverteiler in den Google-News untergebracht wurden. Im Herbst 2010 ergibt sich nach seinen Angaben dabei folgende Rangfolge:

  1. Live-PR.com 3.834 Meldungen
  2. PresseAnzeiger 2.235 Meldungen
  3. Ptext.de 2.162 Meldungen
  4. DailyNet.de 1.090 Meldungen
  5. Inar.de 679 Meldungen
  6. Pressbot 472 Meldungen
  7. openPR.de 292 Meldungen
  8. Presseecho 121 Meldungen
  9. Onlinepresse.info 89 Meldungen
  10. Businessportal24 12 Meldungen

Quelle: blogtrainer.de 2010

Diese Betrachtung hat drei wesentliche Schönheitsfehler:

  1. Das Ranking ist eine Momentaufnahme eines einzigen Tages.
  2. Neben der Anzahl der Google-News-Meldungen gibt es keine weiteren Kriterien.
  3. Die Google-News-Übernahme ist sehr stark themenabhängig. Ein Ranking nach diesem Kriterium ist statistisch erst über einen längeren Zeitraum repräsentativ.

Verhältnis kostenloser Presseverteiler gegenüber klassischen Medien
Wie viele Pressemitteilungen nach einer Veröffentlichung in kostenlosen Presseverteilern tatsächlich von klassischen Medien aufgegriffen werden, ist ohne weiteres nicht messbar. Bekannt ist, dass auch in den Newsrooms der Nachrichtenagenturen und anderen Redaktionen PR-Portale, Google-News und andere Internetquellen beobachtet werden. In der späteren Veröffentlichung ist diese Sekundärquelle allerdings nicht mehr sichtbar. Journalisten verwenden entweder die Nachrichtenagentur oder den Absender der Pressemitteilung als Quellenangabe.

Übrigens ist es für klassische Medien mitunter nicht ratsam auf kostenlose Presseverteiler zurückzugreifen. Das liegt daran, dass Journalisten gern exklusiv berichten und das Internet immer einen Zeitvorsprung vor anderen Medien hat. Für bestimmte Ziele der Pressearbeit kann es also besser sein, die Online-Redaktionen der Zeitungen und Sender direkt anzusprechen. Kostenlose Presseverteiler sind ein ideales Instrument zur Suchmaschinenoptimierung (Backlink-Building) aber weniger geeignet um nachhaltige Medienpräsenz aufzubauen.