PR-Kodex – Sieben Selbstverpflichtungen als Leitlinien des deutschen Berufsstandes

Die Deutsche Public Relations Gesellschaft DPRG hat mit ihren „Sieben Selbstverpflichtungen“ einen eigenen ethischen PR-Kodex verabschiedet. Er ordnet sich in den Rahmen europäischer Kodizes ein, die sich vor allem auf Menschenwürde, Informationsfreiheit und dialogorientiertes Handeln beziehen.

Die „Sieben Selbstverpflichtungen“ sind in der Ich-Form gehalten. So heißt es unter anderem: „Ich habe wahrhaftig zu sein.“ Jedes DPRG-Mitglied erkennt mit seinem Beitritt zum Berufsverband diesen PR-Kodex an. Beschlossen wurden er am 16. Januar 1991 in Gravenbruch bei Frankfurt/Main und wurde 1995 als eine der ethischen Maßnahmen des Berufsstandes in die DPRG-Leitlinien übernommen.

Die „Sieben Selbstverpflichtungen“ können Sie bei der DPRG oder beim Deutschen Rat für Public Relations DRPR im Wortlaut nachlesen. Der DRPR fungiert dabei als Beschwerdestelle für die Ahndung von Verstößen. Konkrete Sanktionen sind in diesem Papier allerdings nicht formuliert.  Ähnlich wie beim Deutschen Presserat können z. B. Rügen ausgesprochen oder sogar Verbandsausschlüsse beschlossen werden. Zusammenfassen lassen sich diese Normen mit folgenden Schlagworten:

  1. Wahrhaftigkeit in der Öffentlichkeit,
  2. Redlichkeit gegenüber Auftraggebern,
  3. Loyalität in der eigenen Organisation,
  4. Fairness und aktive Korrektur von Fehlverhalten,
  5. Ausschluss unlauterer Mittel der Kommunikation,
  6. Achtung von Unabhängigkeit und Freiheit der Kommunikationspartner,
  7. Förderung des Ansehens des Berufsstandes.   

Das ethisch-moralische Regelwerk der deutschen Öffentlichkeitsarbeit umfasst außerdem den Code d‘Athene (Ethik) und den Code de Lisbonne (Verhaltensnormen). Ein wichtiges Motiv ist dabei ein vertrauensvoller Dialog der Kommunikationspartner. Public Relations in Deutschland setzt mit diesen eigenen und europäischen Kodizes den Dialog als Ziel und Handlungsmotiv. Dialog mit der Öffentlichkeit ist einseitiger Information vorzuziehen. Jeder Form der Manipulation wird eine eindeutige Absage erteilt.

Sie sollten in Ihrer Praxisarbeit auf diesen PR-Kodex Bezug nehmen. In der Diskussion mit Journalisten werden Sie feststellen, dass beide Seiten des Schreibtisches durchaus ähnliche Selbstverpflichtungen eingehen. Gegenüber Auftraggebern sind die PR-Kodizes nützlich, um eventuellen Forderungen nach persuasiver Beeinflussung entgegen zu treten.