Corporate Blogging ist ein Instrument dialogorientierter Unternehmenskommunikation und keinesfalls virales Marketing, das übrigens besser camouflierte oder getarnte Werbung heißen sollte. Die Idee ist nahe liegend: Um spezielle Zielgruppen anzusprechen, könnte z. B. ein Automobilhersteller auf die Idee kommen, eine Oldtimer-Community, eine Tuning-Plattform oder ein Selbstschrauber-Forum als Corporate Blog zu starten. Soweit ist daran nichts falsch.
In dem Konzept von Firmenblogs steckt aber auch die Versuchung, die wahre Urheberschaft zu tarnen oder ganz zu verschweigen und sich sozusagen als "einer von uns" auszugeben. Mit Kundenorientierung oder gar Dialog hat das allerdings nichts zu tun. Verlassen Sie sich darauf, dass die Geschichte auffliegt.
So viele Beispiele es im Internet für falsche Identitäten geben mag, wir haben gerade deshalb gelernt, misstrauisch zu sein. Zielgruppen mit einem hohen Affinitätsindex entwickeln außerdem oft eine eigene Sprache, die Sie kaum nachahmen können. Oder anders gesagt: Würden Sie als Mitglied eines Manta-Fahrer-Fanclubs glaubwürdig erscheinen? Boa-ey, ja? Dann sehen Sie bestimmt aus wie Til Schweiger Anfang der Neunziger und nennen sich Bertie.
Transparenz ist also oberstes Gebot für erfolgreiche Corporate Blogs. Weisen Sie auf Ihre Urheberschaft mindestens im Impressum, besser sogar im Titel des Blogs hin.