PR-Kostenfallen: Corporate Design

Tappen Sie nicht in diese Kostenfalle! Die meisten Unternehmen legen Wert auf ein gepflegtes Äußeres - ein einheitliches Corporate Design. Wenn Sie nicht aufpassen wird die Gestaltung Ihres Außenauftritts jedoch schnell zur Kostenfalle. Wie kommt das und was ist zu tun?

Ein einheitlicher Firmenlook kann teuer werden

Unerwartet hohe Kosten können im Corporate Design (CD) durch ungeklärte Rechte, schwammige Verträge und vermeidbare Folgekosten entstehen. In der Planung einer Neugestaltung, die häufig als Relaunch bezeichnet wird, sollte das Unternehmen genau wissen, was im Ergebnis vorliegen soll.

Nicht jeder braucht ein ausgefeiltes Corporate Design Handbuch, dessen Erstellung zusätzliches Geld kostet. Sie entscheiden, ob eine Logo-Entwicklung ausreicht oder bis hin zur Schrift alles auf die Marke zugeschnitten werden soll. 

Tipp: Den meisten Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU) reicht ein Logo mit wenigen CD-Vorgaben wie Farben, Abstand zum Text und die Auswahl einer webtauglichen, einfachen Schriftart wie Arial, Tahoma oder Sans Serif.

Folgende Fragen helfen Ihnen, die Kosten eines neuen Corporate Designs niedrig zu halten: 

  • Hat es vor Beginn der Arbeiten ausreichende interne Abstimmungen gegeben?
  • Wurde die Leistung detailliert ausgeschrieben und liegen mehrere, inhaltlich vergleichbare Angebote vor? 
  • Ist die Aufgabe klar abgegrenzt und der Auftrag konkret erteilt? 
  • Hat es ein Briefing gegeben? 
  • Werden zu einem bestimmten Termin erste Skizzen/Entwürfe vorgelegt, bevor es in die endgültige Gestaltung geht?
  • Sind ausreichend Korrekturschleifen inklusive? Für den Kunden vorteilhaft ist eine Auslegung "bis zur vollen Zufriedenheit". Empfehlen würde ich für ein gutes Miteinander allerdings zwei Überarbeitungen zu vereinbaren. Das setzt Sie selbst auch unter Druck, konkrete Anforderungen an die Agentur zu stellen. Außerdem hilft es, Geschmacksdiskussionen zu vermeiden. 
  • Liegt ein Werkvertrag vor, der zur Lieferung der Leistung verpflichtet? Manche Agenturen versuchen Grafik-Design über Stundensätze zu berechnen. In solchen Verträgen haben Sie es als Kunde schwer, nicht erbrachte Leistungen einzufordern.
  • Sind alle Rechte geklärt? Neben einem umfassenden Nutzungsrecht benötigen Sie das Recht zur Änderung der Entwürfe z.B. durch eine spätere andere Agentur. 
  • Haben Sie dauerhafte Rechte an verwendeten Bildern? 
  • Stehen Ihnen alle Dokumente der Druckvorstufe zur Verfügung (z.B. Adobe Photoshop oder Illustrator-Dateien)?
  • Gibt es frei skalierbare Vektorgrafiken von den Entwürfen Ihres Corporate Designs (eps-Dateien)?
  • Muss zur internen Weiterverarbeitung Software angeschafft werden? Eine Creative Suite von Adobe kostet mehrere tausend Euro.
  • Ist die Farbauswahl für alle Anwendungsbereiche definiert (Druck, Online, TV)?
  • Stehen Dokumentvorlagen für Office-Anwendungen zur Verfügung (Word, PowerPoint)?
  • Sind alle Grafikelemente auch für den Online-Auftritt verfügbar (gif, jpg, png)? 
  • Welche Nebenkosten können anfallen (z.B. Reisekosten)?

Mein Tipp für die Unternehmenskommunikation: Suchen Sie sich unabhängigen Sachverständigen, der Ihnen beim Webrelaunch im Corporate Design hilft, genau diese Faktoren zu bewerten. Es ist anfangs teurer, einen "Bauleiter" der Unternehmenskommunikation zu beauftragen, es hilft ihnen aber Kostenfallen in Zukunft zu vermeiden und die optimale Lösung für das eigene Vorhaben zu finden. 

Haben Sie weitere Hinweise? Dann freue ich mich über Kommentare und Ergänzungen.