Die größten Irrtümer: Jeder darf das Du anbieten

Du oder doch lieber Sie? In vielen Firmen ist es heutzutage üblich, sich unter Kollegen zu duzen, doch wer darf wem diese Umgangsform überhaupt anbieten? Und wie ist es in einem neuen Freundeskreis? Haben Sie sich diese Fragen auch schon einmal gestellt und dann am Ende lieber ganz auf das Prozedere verzichtet, um ein mögliches Fettnäpfchen zu vermeiden? Dann lesen Sie hier mehr darüber!

Duzen – für viele Menschen ist dies ein Ausdruck von Vertraulichkeit und Nähe, und das ist nicht immer passend. Häufig ist der Übergang vom Sie zum Du deshalb nicht ganz unproblematisch, doch glücklicherweise gibt es hierfür einige Regeln, die den richtigen Umgang miteinander in einer solchen Situation erleichtern.

Das Recht des Älteren

Im privaten Umfeld bietet grundsätzlich der Ältere das Du an. Es gibt gelegentlich auch die Regel, dass Frauen das Recht innehaben, diese Aussage ist jedoch umstritten. Im beruflichen Umfeld ist es da eindeutiger: Es bietet immer der Höhergestellte das Du an, auch die "Ladys first"-Regel gilt hier seit der Emanzipationsbewegung nicht mehr. Bei einem gleichrangigen Kollegen gilt, dass derjenige das Du anbietet, der länger in der Firma arbeitet, im Zweifel fragen Sie für diese Informationen ruhig in der Personalabteilung nach.

Das Du ablehnen

Sie sollten immer auch darauf gefasst sein, dass Ihr Gegenüber das ihm angebotene Du möglicherweise nicht annehmen möchte. Zwingen Sie es ihm deshalb auf keinen Fall auf, sondern lassen Sie ihm bereits in der Frage nach dem Du eine höfliche Möglichkeit auszuweichen und abzulehnen, beispielsweise indem Sie Folgendes zu ihm sagen: "Aber wenn Sie das nicht möchten, dann können wir natürlich auch gerne beim Sie bleiben!" So hat Ihr Gesprächspartner die Wahl, ohne dabei unhöflich zu wirken.

Sollte sich einmal die Situation ergeben, dass jemand Ihnen ohne die oben genannte Alternative das Du anbietet, und Sie es dennoch ablehnen wollen, ohne dabei unhöflich zu wirken, dann reagieren Sie nicht direkt ablehnend, sondern formulieren Sie erst etwas Positives, um daraufhin zu erklären, wieso Sie es nicht annehmen wollen. Eine mögliche Antwort könnte sein: "Es freut mich, dass Sie unsere Zusammenarbeit für so vertrauensvoll halten, aber im geschäftlichen Umfeld duze ich grundsätzlich keinen und möchte da auch keine Ausnahme machen." So ist die Reaktion für Ihr Gegenüber nachvollziehbar und Sie vermeiden Missverständnisse.