Zu seichter Smalltalk?

Sie müssen keine Angst haben, dass Sie beim Smalltalk intellektuelle Messlatten reißen. Beim Smalltalk geht es darum, sich zu entspannen. Ein solches Recht nimmt auch ein intellektueller Gesprächspartner gern in Anspruch. Geben Sie ihm die Chance dazu!

Allgemeinbildung ist gut, pseudointellektuelle Zurschaustellung nicht
Ein Intellektueller ist jemand, der mehr Wörter benutzt als er eigentlich braucht, um mehr zu sagen, als er weiß: Eine solche Definition mag ganz witzig sein. Zutreffend ist sie nicht. Eine wahre Geistesgröße besitzt auch die Gabe, sich verständlich auszudrücken und kurz zu fassen. In diesem Sinne dürfen auch Sie intellektuellen Smalltalk betreiben.

Am besten, Sie halten sich an diesen Grundsatz des Dichters Matthias Claudius: "Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse alles, was du sagst."

Achten Sie neben dem Inhalt auch auf den Stil
Nicht nur auf den Gesprächsinhalt, auch auf den Konversationsstil kommt es beim Smalltalk an. Unterhalten Sie sich mit einem intellektuellen Gegenüber, wird dieser auf Ihre Sprache achten. Die sollte weder hochgestochen noch flapsig sein.

Greifen Sie nicht zu Fremdwörtern, die Sie in Ihrem Alltag nicht benutzen würden. Ein solches Imponiergehabe würde von Ihrem Gesprächspartner rasch durchschaut. Ein Beispiel für einen häufig falsch verwendeten Wortimport ist übrigens der "Intelektuelle".

Intellektuelle, Smalltalk und Humor
Eine Eigenschaft, die vielen Intellektuellen nicht nachgesagt wird, ist Humor. Irrtum! Allerdings müssen Ihre witzigen Bemerkungen – siehe Stil – zwei Voraussetzungen erfüllen:

  1. Sie dürfen nicht zu flach sein.
  2. Sie dürfen nicht die unterschwellige Botschaft transportieren: "Was bin ich für ein toller Typ!"

Humor kommt – nicht nur bei intellektuellen Gesprächspartner – am besten in Form von leiser Ironie und ruhig auch etwas lauterer Selbstironie an. Dazu mehr beim nächsten Mal.