Überlebens-Smalltalk: Wie wird man 100 Jahre alt?

Der November ist der Monat mit den meisten Sterbefällen. Das hat das Statistische Bundesamt einmal errechnet. Das Thema Sterben hat im Smalltalk freilich nichts zu suchen. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Reden Sie über Rezepte für ein langes Leben!

Smalltalk über Hundertjährige
Hundertjährige sind anders als der Rest der Menschheit. Sonst würden sie ja nicht 100 Jahre alt. Wie aber schaffen sie es, so lange zu überleben? Die Ursachen spürte jetzt ein Team von Altersforschern an der Universität Chicago auf. Hauptgrund für die lange Haltbarkeit – wer hätte das gedacht – sind Erbanlagen, eine gesunde Lebensweise und die Geschlechtszugehörigkeit. 85 Prozent aller Hundertjährigen sind Frauen.

Neben diesen individuellen Faktoren zählen die Umwelteinflüsse. Wenn auch, so die Wissenschaftler, in weit weniger starkem Maß. Hier kommt es auf den Geburtsmonat an: Wer im Oktober oder November das Licht der Welt zuerst erblickte, lebt länger als die von April bis Juni Geborenen. Allerdings galt dies unter den Bedingungen, in denen die heute Hundertjährigen aufwuchsen: In den USA gab es damals zu bestimmten Jahreszeiten mehr und besser zu essen.

Inzwischen kann man sich dort das ganze Jahr über angemessen mit Vitaminen versorgen. Eine Rolle wird wohl heute noch die Geburtsreihenfolge spielen: Die Erstgeborenen haben die besten Chancen auf ein langes Leben, da ihre Eltern jünger und gesünder sind als bei der Ankunft der späteren Geschwister. Von allen genannten Faktoren bleibt einer übrig, den auch Ihr Smalltalk-Gegenüber selbst beeinflussen kann: die gesunde Lebensweise.

Entwickeln Sie im Smalltalk die Formel für ein langes Leben!
Die Formel für ein langes Leben gibt es noch nicht. Doch haben Wissenschaftler der amerikanischen Real Age-Bewegung vor einiger Zeit die Lebensgewohnheiten sehr alt gewordener Menschen ausgewertet. Demzufolge kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass wir unser Leben statistisch um bis zu 35 Jahre verlängern können.

Wer einmal pro Woche Fisch isst, bekommt die notwendige Portion Kalzium, um 2,7 Jahre älter zu werden. Ballaststoffreiche Kost bringt 3,5 Jahre. Durch ehrenamtliches soziales Engagement gewinnen wir noch einmal so viel. Jahrelang mehr als drei Tassen Kaffee am Tag verursachen Inkontinenz: Statistisch stehen 12 Lebensjahre auf dem Spiel! Wer seine Atemorgane von Erkältungen verschont, kann weitere vier Jahre verbuchen. Autofahrer, die leise und entspannende Musik im Wagen hören, gewinnen 3,5 Jahre. Langfristige positive Beziehungen und Freundschaften bescheren 6,5 Extrajahre.

Wenn das alles zutreffen würde, wird Ihr Smalltalk-Gesprächspartner jetzt vielleicht einwenden, würde man ja 120 Jahre alt werden! Ganz so rosig sieht die Zukunft nicht aus.

Betreiben Sie im Smalltalk auch ein wenig Statistik
Tatsächlich hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt in Deutschland seit 1871/1880 mehr als verdoppelt: Bei den Männern von 35,6 auf 75,9 Jahre in 2002/2004, bei den Frauen im gleichen Zeitraum von 38,5 auf 81,6 Jahre. Dies entspricht einem Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung von fast vier Monaten pro Jahr. Die Anzahl der über Hundertjährigen ist seit 1960 ebenfalls rapide gestiegen. Gab es damals in Westdeutschland noch weniger als zwei Personen dieser Altersgruppe pro einer Million Einwohner, waren es 1980 bereits mehr als zwölf und 2000 sogar über 82 Personen. Die Tendenz ist weiter stark steigend.

Fragen Sie im weiteren Verlauf Ihres Smalltalks Ihr Gegenüber: Was unternimmt er, um 100 Jahre alt zu werden? Will er das überhaupt?