Smalltalk über zu langes Reden

Alle vier Jahre wird der US-Präsident in sein Amt eingeführt. Dafür gibt es ein festes Datum: den 20. Januar. Für einen wiedergewählten US-Präsidenten beginnt an diesem Tag die zweite Amtszeit. Vorausgesetzt, er redet nicht zu lange. Letzteres schadet nicht nur dem Smalltalk...

Smalltalk über einen erfolgreichen Präsidenten

Wie hieß der erste US-Präsident? George Washington, wird die Antwort im Smalltalk lauten. Dessen Antrittsrede am 20. Januar 1789 war nicht nur die erste. Sie war zugleich auch die kürzeste aller US-Präsidenten. Washington kam mit 135 Wörtern aus.

Die Rede sollte ein gutes Omen für die gesamte Amtszeit sein. Heute zählt Washington neben Abraham Lincoln und Thomas Jefferson zu den drei besten und erfolgreichsten Inhabern des höchsten Amtes der Vereinigten Staaten.

Smalltalk über einen unglücklichen Präsidenten

Die längste Präsidentenrede an einem 20. Januar lieferte William Henry Harrison. 9000 Wörter wurden gezählt. So viel muten Sie Ihrer Smalltalk-Runde hoffentlich nicht zu!

Erschwerend bei Harrisons Einführung ins Amt wirkte sich das Wetter aus. Anfang 1841 blies in der US-Hauptstadt ein eisiger Januarwind. Der machte nicht nur den frierenden Zuhörern zu schaffen. Gegen Ende der zwei Stunden Eröffnungsrede war auch der Vortragende ganz schön fertig: Harrison lag am Tag nach seinem Redemarathon mit Lungenentzündung im Bett. Zwei Monate später war er tot. Die längste Antrittsrede aller US-Präsidenten war Harrison zum Verhängnis geworden.

Machen Sie im Smalltalk einen Punkt

Wollen Sie im Smalltalk punkten, müssen Sie einen setzen. Einen Schlusspunkt, versteht sich. Ihnen wird niemand so lange zuhören wie dem US-Präsidenten. Ihre Geschwätzigkeit müssen Sie zwar nicht mit dem Leben bezahlen. Wenn Sie sich öfter bremsen und dafür Ihre Gesprächspartner zu Wort kommen lassen, kann dies der Konversation nur gut tun.