Smalltalk über Reklame, Werbung und PR

Hier ist ein Rätsel: Verbraucherinformation mit sieben Buchstaben? Die Lösung kennt vielleicht Ihr Smalltalk-Gegenüber. Sie lautet: Werbung! So lautete auch einmal eine Werbung für Werbung im deutschen Fernsehen. Und liefert Ihnen Ihr Smalltalk-Thema!

Beginnen Sie den Smalltalk mit der Wortherkunft

Was genau aber steckt hinter der Werbung? Das zugrunde liegende Verb, also ‚werben‘, bedeutet ’sich drehen‘. Beziehungsweise: ’sich bemühen‘. Dabei beschränkte sich das Bemühen lange Zeit auf die Brautwerbung. Später kam das Anwerben von Soldaten hinzu.

So weit, so amateurhaft. Gleich aber wird’s im Smalltalk professioneller.

[adcode categories=“kommunikation,smalltalk“]

Von der Werbung geht’s im Smalltalk zur Reklame

In den 1920er Jahren kam die Reklame auf. In den 1930er Jahren wurde
es noch schlimmer. Die Reklame wurde instrumentalisiert. Leider
hauptsächlich für politische Zwecke. Bald hieß sie Propaganda. Heute
stehen diese Begriffe für Anpreiserei und NS-Gehirnwäsche.

Ihren Siegeszug trat die Werbung, wie Ihr Smalltalk-Gesprächspartner
sie heute kennt, Mitte des letzten Jahrhunderts an. Der Hessische
Rundfunk strahlte 1954 die erste Hörfunkwerbesendung aus. Im ersten
TV-Werbespot traten am 3. November 1956 Liesl Karlstadt und Beppo Brem
auf. Beide waren Münchner Originale. Er spielte den kleckernden, sie den
meckernden Ehepartner. Auf ihren Vorwurf: "Xaver, da schau her, was d‘
wieder g’macht hast. Also du bist doch a richtiger Drecksp…" gibt er
lässig zurück: "Sprich’s nicht aus, wir sind nicht daheim."

Schließlich kommt Ihr Smalltalk in der Gegenwart an

Wer kann sich solche Ruhe und Nonchalance erlauben? Ihr Smalltalk-Gegenüber hat sicher schon mal davon gehört: Nur, wer ein solch leistungsstarkes Waschmittel wie Persil in der Hinterhand hat, kann wirklich souverän sein.

Fast überflüssig zu erwähnen, dass die Werbesendung ein Erfolg wurde. Das Rezept wurde variantenreich kopiert. Die Branche wuchs und gedieh. Mehr als 600 000 Arbeitsplätze in Deutschland sind rund um die Werbung entstanden. Die informative Verkaufsstrategie ist auf längere Sicht effektiver als plumpe Reklame. Doch hat ihr die so genannte Öffentlichkeitsarbeit längst den Rang abgelaufen. Sie ist weniger direkt, nicht so aufdringlich und wirkt glaubwürdiger. Und sie wirkt langfristig!

Ihr Smalltalk-Abschluss

Gegen Ende des Smalltalks ist noch Platz für eine Prise Humor. Erklären Sie Ihrem Gegenüber kurz den Unterschied zwischen Reklame, Werbung und Public Relations. Nehmen Sie dazu folgenden Vergleich:

Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennen gelernt hat und ihr sagt, was für ein großartiger Kerl er ist, so ist das Reklame. Wenn er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, ist das Werbung. Aber wenn das Mädchen sich für ihn entscheidet, weil sie von anderen gehört hat, was für ein feiner Kerl er wäre, dann ist das Public Relations.