Smalltalk über Bücher, die nur im Regal stehen

Der 10. Mai ist in Deutschland der Tag des Buches. Höchste Zeit, noch mal eins zu lesen. Oder lesen Sie gerade eins? Und Ihr Gegenüber im Smalltalk? Wie viele Bücher stehen bei ihm im Regal, bei deren Lektüre er nie über die ersten Zeilen hinausgekommen ist?

Smalltalk über eine merkwürdige Rangliste

In Großbritannien, berichtet die Süddeutsche Zeitung, wurde in einer Umfrage die Rangliste der nicht zu Ende gelesenen Romane ermittelt. Lassen Sie die Teilnehmer Ihres Smalltalks raten: Welcher Titel führt diese wenig beliebte Rangliste an?

Am häufigsten gekauft und nach ein paar Seiten in die Ecke geschmissen wurde "Jesus von Texas". Das Buch des australischen Autors DBC Pierre handelt von einem Amoklauf, dem sechzehn Schüler zum Opfer fallen. Die zweifelhafte Ehre eines zweiten Platzes darf Joanne K. Rowling für sich beanspruchen. Scheinbar kann "Harry Potter und der Feuerkelch" nur wenige seiner Leser fesseln. Platz drei auf der Liste der kaum Berührten gebührt "Corellis Mandoline" von Louis de Bernières. Der Roman beschreibt das Schicksal eines italienischen Arztes im besetzten Griechenland des Zweiten Weltkriegs.

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Ein weiterer heißer Kandidat für den Bücherregal-Smalltalk

Die Liste hat einen Nachteil: Da sie in Großbritannien erstellt wurde, beinhaltet sie in erster Linie englischsprachige Titel. In Deutschland wäre ein dreibändiges Werk ein heißer Kandidat. Vielleicht hat es Ihr Smalltalk-Gegenüber sogar in seinem Regal stehen. Ungelesen.

Karl Marx‘ "Das Kapital" macht sich in seinem blauen Einband von der äußeren Aufmachung recht gut. Der Inhalt ist zäh. Es ist in erster Linie eine volkswirtschaftliche, wissenschaftliche Abhandlung. Leichter liest sich da schon das "Kommunistische Manifest". Sein Nachteil: Es ist ein unscheinbares Bändchen von knapp 100 Seiten. Noch dazu im Format DIN-A6.

Eine gute Ausrede für den Smalltalk

Wie reagieren Sie, falls Sie im Smalltalk auf Ihre Regalleichen angesprochen werden? Die Frage, warum Sie mit der Lektüre eines Buches so lange warten, könnten Sie mit einem verhinderten Leser eines deutschen Bestsellerautors beantworten. Eine gute Ausrede hatte ein Zeitgenosse, dem "Der Zauberberg" von Thomas Mann jahrelang als unberührte Regaldekoration diente. Zu dem Meisterwerk des Literaturnobelpreisträgers meinte der Abstinenzler nur: "Für solche Bücher bin ich noch zu jung."