Smalltalk-Themen Wahlkampf und Politik

Dass Politik und Smalltalk durchaus zusammengehören, haben wir in den letzten beiden Artikeln geklärt. Doch welche Fragen dürfen Sie beim Smalltalk konkret anschneiden? In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen drei Beispiele für "politische" Smalltalk-Themen vorstellen.

Smalltalk-Thema 1: Sommer. Sonne. Bayern
Vor einigen Jahren warb die CSU auf ihren Wahlkampfplakaten mit drei schlichten Worten: "Sommer. Sonne. Bayern." Das war’s schon. Keine politische Aussage, nur das Signet CSU darunter, damit die Wähler wussten, wo sie ihr Kreuzchen machen sollten.

Die Schwesterpartei kann sogar noch kürzer. Auf einigen CDU-Plakaten war dieses Jahr zu lesen: "Schöne Ferien!" Sonst nichts. Die SPD bekam schon in den letzen Ausgaben ihr Fett weg, siehe Dienstwagenaffäre. Sie bleibt diesmal verschont, obwohl ihre Wahlplakate kaum aussagekräftiger sind.

Sommer, Sonne, Ferien: Das sind doch schöne Themen für Ihren Smalltalk! Ein wenig Politik zusätzlich kann nicht schaden.

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Smalltalk-Thema 2: Die Gebrauchtwagen-Frage
Wenn in einer Umfrage die Glaubwürdigkeit eines Politikers gemessen werden soll, wird in den USA die Gebrauchtwagen-Frage gestellt: "Würden Sie von dieser Person einen Gebrauchtwagen kaufen?" Erstmalig angewandt hat sie der amerikanische Journalist Hunter S. Thompson, 1960 im Wahlkampf John F. Kennedy versus Richard M. Nixon. Letzterer fiel bei der Frage und anschließend auch bei der Abstimmung durch. Acht Jahre später wurde Nixon doch noch Präsident.

Glaubwürdig war er aber – trotz Wiederwahl 1972 – immer noch nicht: Zwei Jahre später musste Nixon sein Amt niederlegen, weil er in der Watergate-Affäre gelogen hatte.

Fragen Sie im Smalltalk Ihr Gegenüber, von welchem Politiker er einen Gebrauchtwagen kaufen würde.

Smalltalk-Thema 3: Vom Schauspieler zum Präsidenten
Wenn Leinwandhelden höhere Ambitionen haben, heißt das nicht, dass sie ins Charakterfach wechseln möchten. Sie schielen eher nach politischen Ehren. So schaffte es Arnold Schwarzenegger, den man bislang vergeblich auf der Besetzungsliste eines Ingmar-Bergman-Streifens suchte, immerhin schon ins Kapitol von Sacramento.

Vom Sitz des kalifornischen Gouverneurs – das weiß man durch einen Kollegen des gebürtigen Grazers – ist es nicht weit bis ins Weiße Haus: Der bestenfalls zweitklassige Mime Ronald Reagan wurde 40. Präsident der USA. Da wollten auch die Philippinen nicht länger hinter den Vereinigten Staaten zurückstehen: Von 1998 bis 2001 regierte der ehemalige Filmstar Joseph Estrada das Inselreich im Pazifik.