Schwarzer Oktober als Smalltalk-Thema?

"Der Oktober ist einer der besonders gefährlichen Monate, um mit Wertpapieren zu spekulieren", fand der Spötter und Satiriker Mark Twain - um seine Aussage gleich darauf zu relativieren: "Die anderen sind Juli, Januar, September, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Februar." Tatsächlich hat der Oktober den Ruf, besonders viele Crashs an den Wertpapiermärkten hervorzubringen. Ein Thema für Ihren Smalltalk?

Schlecht für die Börse, gut für den Smalltalk
Als Schwarzer Freitag bezeichnen Börsianer den 25. Oktober 1929. An diesem Tag brachen nicht nur die Kurse an der New Yorker Wall Street ein. Der Crash läutete gleichzeitig die Weltwirtschaftskrise ein. Am 19. Oktober 1937 erlebte die US-Börse einen weiteren drastischen Einbruch. Und am selben Tag im Jahr 1987 rauschte der Dow Jones gleich um 22,6 Prozent in die Tiefe.

Geldangelegenheiten sind zwar im Smalltalk tabu – aber nur die persönlichen. Über Börsenkurse und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen dürfen Sie schon reden.

Reden Sie im Smalltalk auch über die Ursachen von Börsenkrisen
Eine Ursache für die plötzliche Krise 1987 war der seit fünf Jahren andauernde Aktienboom. Aber auch der kurz zuvor eingeführte computergestützte Handel trug sein Scherflein bei: So genannte "stop loss orders" – ist eine vorher festgesetzte Kursuntergrenze erreicht, wird automatisch verkauft – lösten eine Kettenreaktion aus, die in einem wahren Verkaufsrausch endete.

Ebenfalls ein Smalltalk-Thema: die jüngste Krise
Wilde Aktienspekulationen waren auch für den Ausbruch der jüngsten Wirtschaftskrise verantwortlich. Schuld waren nicht zuletzt Unternehmer, die ihr ureigenes Gewerbe vernachlässigt haben, weil mit dem Kauf, dem Verkauf und dem Wetten auf Aktien mehr Geld zu verdienen war.

Doch es gibt auch eine gute Nachricht für Börsianer: Bislang haben sich die Kurse nach jedem Crash erholt. "Gewinne an der Börse", wusste der Experte André Kostolanyi, "sind Schmerzensgeld. Erst kommen die Schmerzen und dann das Geld."

Geld ist nicht alles, auch nicht im Smalltalk
André Kostolany war für nicht wenige DER Börsenguru des 20. Jahrhunderts. Mit gewagten Transaktionen hatte sich der gebürtige Ungar ein hübsches Vermögen zusammenspekuliert. Allerdings war Kostolany den eigenen Geschäften gegenüber durchaus kritisch eingestellt. "Investieren Sie Ihr Geld", so lautete seine Empfehlung, wenn er um Börsentipps gebeten wurde, "lieber in die Ausbildung Ihrer Kinder. Das ist die beste Investition, die Sie tätigen können!"