Pro und contra Auto im nächsten Smalltalk

Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) öffnet am 23. September 2010 ihre Pforten. Einen Tag zuvor weist ein EU-weiter Aktionstag in eine völlig andere Richtung: Dann wird für Autofreiheit geworben. Beides zusammen ergibt reichlich Gesprächsstoff für Ihren Smalltalk.

Auto: Smalltalk über eine "vorübergehende Erscheinung"
"Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung." Das soll Wilhelm II. gesagt haben. Vielleicht wäre es besser gewesen, der Kaiser hätte damals bereits eingesehen, dass auch die Monarchie eine vorübergehende Erscheinung ist. Oder wie sieht das Ihr Smalltalk-Gegenüber? Was hält er vom Auto? Und wie schätzt er dessen Zukunft ein?

Gute Indikatoren betreffend den Stellenwert eines Produkts sind die Messen, auf denen es ausgestellt wird. So findet Europas größte Pferdeschau nur alle zwei Jahre statt, die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) dagegen öffnet jährlich ihre Pforten, wenn auch an jeweils verschiedenen Orten – abwechselnd in Frankfurt und Hannover:

2009 wurden am Main die Personenkraftwagen präsentiert, ab 23. September 2010 sind in Hannover die Nutzfahrzeuge an der Reihe.

Ein Tag ohne Auto – im Smalltalk ist das möglich
Der 22. September wird in der EU als Aktionstag begangen, bei der eine Aktion tunlichst unterbleiben sollte: Das Autofahren. Unmöglich, wird Ihr Gesprächspartner vielleicht einwenden, der 22. September fällt 2010 auf einen Mittwoch! Doch wie unmöglich ist der Verzicht tatsächlich?

Szenario für Ihren Smalltalk
Entwerfen Sie im Smalltalk dieses Szenario für Ihr Gegenüber: "Nehmen wir einmal an, Ihr Wagen hat die Grippe und weigert sich, die Garage zu verlassen. Die nächste Bus-, Bahn- oder S-Bahnhaltestelle ist Ihnen zu weit entfernt, das Taxi dorthin – oder gleich ins Büro – zu teuer. Ihr Fahrrad möchten Sie auch nicht benutzen, da es draußen nicht nur Katzen, sondern auch Hunde regnet.

Zum Glück fällt Ihnen ein, dass Kollege Meyer keine drei Straßen weiter wohnt und gewöhnlich immer eine Viertelstunde nach Ihnen im Großraumbüro einläuft. Sie rufen ihn an; kurz darauf fahren Sie beide gemeinsam zur Arbeit."

Am Ende des Smalltalks steht ein Kompromiss
Die Initiatoren des autofreien Tages sehen die Tabuisierung des motorisierten Individualverkehrs keineswegs als allein selig machende Lösung. Viel wichtiger ist ihnen das Nachdenken über eine bessere Nutzung vorhandener Kraftfahrzeuge. Die findet in ihren Augen allzu häufig ohne Sinn und Verstand statt.

Nach Angaben des Umweltministeriums von Baden-Württemberg ist jede zweite Autofahrt kürzer als fünf Kilometer, jede vierte sogar kürzer als zwei. Nur jedes zweite Auto, schreibt der Bund der Energieverbraucher auf seiner Internetseite, fährt im Berufsverkehr mit mehr als einem Insassen.

Nicht jede Fahrt ist verzichtbar. Aber sie muss nicht immer mit einem einzigen Insassen erfolgen. Oder was meint Ihr Smalltalk-Gegenüber dazu?