In welchen Medien finden Sie aktuelle Smalltalk-Themen?

Wo finden Sie aktuelle Smalltalk-Themen? Großen Aufwand müssen Sie nicht betreiben. Schauen Sie in Ihre Tageszeitung! Noch ergiebiger sind zwei Internet-Portale. Was sich kaum eignet: Revolverblätter, Skandalmagazine, Klatschportale. Für Ihren Smalltalk gilt: Hände weg von Bild, Bunte und Facebook!

Ihre Smalltalk-Fundgruben

Leichte Kost für die leichte Konversation halten die Tageszeitungen bereit. Dort heißen die Rubriken "Panorama", "Aus aller Welt" oder "Vermischtes". Meistens sind die Beiträge gut recherchiert und unparteiisch geschrieben. Also smalltalk-tauglich.

Was die Aktualität betrifft, ist das Internet-Magazin "Spiegel online" unschlagbar. Die Themen werden fast minütlich aufbereitet. Sorgfältig recherchierte Beiträge speziell für Smalltalk-Anlässe hält ein besonderes Webportal für Sie parat. Jeden Werktag erscheint ein neuer Beitrag. Sie können ihn sich als Newsletter zuschicken lassen. Das ist sogar kostenlos! Die Adresse: www.small-talk-themen.de.

Warum Sie "Bild" und "Bunte" im Smalltalk mit Vorsicht genießen sollten

Der 3. Mai ist der Internationale Tag der Pressefreiheit. Sie gehört
zu den Grundrechten und ist in jeder demokratischen Verfassung
garantiert. Andererseits führt die Unübersichtlichkeit des Blätterwalds
zu manch üblem Auswuchs. Das kann so weit gehen, dass die Freiheit,
alles zu drucken, die Persönlichkeitsrechte des Individuums verletzt. "Bild" und "Bunte" werden häufig zu Schadensersatz verklagt.

Nicht selten bekommen die Kläger vor Gericht Recht. "Pressefreiheit",
spottete der Fernsehquizmaster Robert Lembke, "ist das Recht, Lügen zu
drucken, ohne dazu gezwungen zu sein."

Warum Facebook keine sprudelnde Smalltalk-Quelle sein sollte

Wesentlich entspannter als viele heutige Prominente sah ein früherer
Boxweltmeister den Klatsch: "Was die Presse auch über dich verzapfen
mag", meinte Max Schmeling, "kümmere dich nicht darum. Hauptsache, dein
Name ist richtig geschrieben." Solche Gelassenheit hat nur einen Haken:
Schmeling lebte vor dem Facebook-Zeitalter.

Beachten Sie, bevor Sie sich für den Smalltalk aus Facebook bedienen, Folgendes: Jedes Gerücht, das dort die Runde macht, lässt sich selbst durch beharrlichstes Schweigen nicht mehr aus der Welt bringen. Zeitungen vom Vortag interessieren dagegen kaum noch. In Facebook verbreiteter Tratsch lässt sich von jedem beliebigen Rechner aus zu jeder Tages- und Nachtzeit aufrufen. Der virtuelle Pranger ist ein viel effektiveres Rufmordinstrument als der im Mittelalter noch wirklich existierende.

Smalltalk-Beispiel Wulff

Zu guter Letzt eine nicht allzu gewagte Prognose: Ohne Bild und Facebook wäre der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff noch in Amt und Würden. Ob das gut ist, muss in einem Smalltalk-Ratgeber nicht erörtert werden. Die penetrante Berichterstattung in "Bild" mag Wulff durch seinen Drohanruf in der Chefredaktion mitverursacht haben. Gegen die Hexenjagd in Facebook war er machtlos. Dort wird jede Meldung, aber auch jede Meinung über diese Meldung per Schneeballsystem überaus rasch mit extrem hoher Verbreitung transportiert.

Zu allerguter Letzt eine Anekdote, die sich vor jedem Smalltalk zu lesen lohnt: Eines Tages kam ein Bekannter zum griechischen Philosophen Sokrates gelaufen. "Höre, Sokrates, ich muss dir berichten, wie dein Freund …" Der Philosoph unterbrach den Schwätzer. "Hast du das, was du mir sagen willst, durch drei Siebe gesiebt? Wenn das, was du mir eben sagen wolltest, weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste weder dich noch mich damit." Und auch nicht, hätte Sokrates hinzufügen können, den Smalltalk-Gesprächspartner!