Ein Smalltalk-Thema für Ihren Urlaub: die Türkei

Immer beliebter als Reiseland wird die Türkei. Wenn Deutsche dorthin reisen, wissen Sie meist sehr wenig über das Gastgeberland. Dabei können Sie sich hierzulande bestens darüber informieren. In Deutschland leben 2,1 Millionen Türken. Und viele Türkischstämmige mit deutschem Pass. Hier sind einige Tipps für den Smalltalk.

Lassen Sie das Klischee im Smalltalk außen vor

Wer glaubt, vom Klischee auf das wirkliche Leben in der Türkei schließen zu können, liegt falsch. Allein das Straßenbild belehrt den voreingenommenen Besucher auf den ersten Blick eines Besseren. Kopftücher sind kaum zu sehen. Überhaupt spielt die Religion in der Türkei eine weit geringere Rolle, als Ihre Smalltalk-Runde vielleicht glaubt. Ein deutscher Gast in der Türkei muss sich dort kaum stärker umorientieren als beispielsweise in Bayern.

Im türkischen Staat sind die Menschen islamisch geprägt, doch die Ausübung der Religion ist strikt Privatsache. Das hat der Gründer der modernen Türkei so verfügt. Ende Oktober 1923 rief Mustafa Kemal die Republik aus. Das war das Ende des Osmanischen Reiches. Wie auch des Einflusses des Islam: Das Erziehungswesen wurde der Kirche entzogen und dem Staat unterstellt. Überhaupt wurde der gesamte Besitz der Geistlichkeit in weltliches Eigentum umgewandelt. Der befürchtete Volksaufstand blieb aus; es regte sich kaum Protest.

Atatürk ist immer ein Thema. Auch für den Smalltalk.

Noch heute bestimmen die Reformen Mustafa Kemals den Alltag in der Türkei. Vater aller Türken lautet sein Beiname in der deutschen Übersetzung. Im türkischen Original heißt der Gründer der modernen Republik Atatürk.

Natürlich müssen Sie sich in der Türkei wie auch im Smalltalk generell in puncto Religion und Politik zurückhalten. Doch liefert Mustafa Kemal und sein Erbe immer interessanten Gesprächsstoff.

Ebenfalls ein Smalltalk-Thema: türkische Familiennamen

Wie auch türkische Familiennamen. Sie sind leicht verständlich. Der Grund: Erst 1934 verpflichtete die türkische Republik per Gesetz jeden Bürger, außer seinem Vornamen einen Familiennamen zu führen. Deren größter Teil ist aus dem allgemeinen Wortschatz gebildet. Mit Vorliebe aus Wörtern, die ein mannhaftes Wesen und kriegerische Tugenden ausdrücken oder symbolisieren: Celik („Stahl“), Cetin („hart“), Coskun („feurig, lebhaft“), Demir („Eisen“). Das Nationalbewusstsein zur Zeit der Republikgründung schlug sich in Familiennamen wie Türk („Türke“) oder Öztürk („reiner Türke“) nieder. Auch poetische Namen wie Ay („Mond“), Aydin („licht, hell“), Ceylan („Gazelle“), Gül („Rose“) und Günes („Sonne“) sind häufig.

Ihr Anknüpfungspunkt für den Smalltalk: „Ich sehe da gerade Ihren Nachnamen. Können Sie mir dessen Bedeutung verraten?“

Geht immer im Smalltalk: der Sport

Groß ist die Sportbegeisterung der Türken. Fußball ist auch dort die Nummer eins. Erfolgreichster Verein ist Galatasaray. Der Club aus Istanbul gewann 2000 den Uefa-Pokal. 2013 erreichte er das Viertelfinale der Champions League. Dabei schaltete Galatasaray Schalke 04 aus.

Bedenken Sie im Smalltalk: Es gibt auch andere bedeutende türkische Fußballvereine. In Istanbul kicken auch Besiktas und Fenerbahce. Ebenfalls erfolgreich ist der Provinzclubs Trabzonspor von der Schwarzmeerküste.

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