Die Heilige und das Auto: Mercedes im Smalltalk

Ich fahre einen Mercedes: Mit einer solchen Behauptung signalisiert ein Smalltalk-Teilnehmer Selbstbewusstsein. Doch woher stammt der Name für die berühmte Automarke? Dahinter steckt eine katholische Heilige. Ihr Namenstag ist der 24. September.

Beginnen Sie den Smalltalk mit einem Blick in den Kalender

Am 24. September hat der katholische Heiligenkalender auch für ein weibliches Wesen ein Plätzchen frei. Genau genommen ist es nicht Mercedes, der an diesem Tag gedacht wird. Sondern Maria: Mercedes ist ursprünglich einer von vielen Beinamen der Gottesmutter.

Vielleicht kennt Ihr Smalltalk-Gegenüber andere Beispiele in diesem Zusammenhang: Auch Dolores oder Concepción sind im Spanischen durchaus übliche weibliche Vornamen.

Smalltalk von Dolores über Concepción zu Mercedes

dolores heißt ins Deutsche übersetzt ‚Schmerzen‘. Gemeint sind die seelischen Qualen. Die musste die geplagte Gottesmutter ertragen, als sie vom frühzeitigen Tod ihres Sohnes erfuhr. concepción steht für die Empfängnis. Diese wurde laut katholischer Lehre vom Heiligen Geist vorangetrieben. Daher besitzt Maria den Vorzug der Unbeflecktheit.

An dieser Stelle könnte Ihr evangelischer Gesprächspartner im Smalltalk protestieren. Seine Kirche verehrt Maria nicht als Heilige an. Ihr katholischer Gesprächspartner dagegen wird sich erinnern, dass mercedes und dolores im Ave Maria enthalten sind. In dem Gebet zu Ehren von Jesus‘ Mutter wird Maria gleich zu Beginn gegrüßt, mit der anschließenden Bemerkung, sie sei "voll der Gnaden."

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Der Smalltalk wird wieder weltlich

Allzu lange sollten Sie im Smalltalk nicht bei der Religion verweilen. Nachher wird’s noch kontrovers. Wenden Sie sich lieber weltlichen Themen zu. Tauchen Sie in die Welt der Automobile ein. Da ist Mercedes eine der weltbekannten Marken. Vielleicht sogar die bekannteste überhaupt.

Und woher stammt jetzt der Name? Ihr Gegenüber erinnert sich vielleicht daran, dass Mercedes unter einem guten Stern steht. Die Bad Canstätter Fahrzeugbauer tauften damals ihr Vorzeigeprodukt zu Ehren eines ihrer flüssigsten Kunden: Der österreichisch-ungarische Geschäftsmanns Emil Jellinek hatte gerade einen Großauftrag an den Neckar vergeben hatte. Jellineks Töchterchen hörte auf den Namen Mercedes.

Beschließen Sie den Smalltalk mit einer Anekdote

Sowohl mit dem Vor- als auch mit dem Autonamen wird also reichlich Positives assoziiert. Was liegt näher, als beides miteinander zu verbinden? Nicht ganz zu hundert Prozent gelang dies den Eltern einer bekannten deutschen Kulturjournalistin. Vielleicht errät jemand in Ihrer Smalltalk-Runde sogar ihren Namen?

Eine Zeitlang saß unsere Journalistin auf dem Chefsessel des Berliner Stadtmagazins zitty. Später zog es sie beruflich nach London. Vor zwei Jahren wurde sie vom entsprechenden deutschen Verband sogar mit dem Fachjournalisten-Preis ausgezeichnet. Nur in einem Buchstaben unterscheidet sich ihr Name von der berühmten Automarke. Er lautet: Mercedes Bunz.