Das Nonplusultra im Smalltalk

Das Größte. Das Höchste. Das Unübertreffbare. Welches Wort wählen Sie, um etwas so Erhabenem Ausdruck zu verleihen? Vielleicht den Begriff "Nonplusultra"? In Ihrem nächsten Smalltalk können Sie die Vokabel ja mal anwenden. Und vorher nach deren Ursprung forschen.

Ihr Smalltalk beginnt in der Antike

Tauchen Sie für Ihren Smalltalk in die Antike ein. Und ins Mittelmeer. Ursprünglich bestand das Nonplusultra aus drei aneinandergereihten Wörtern: non plus ultra. Übersetzt bedeuten diese: nicht mehr weiter.

Der Sage nach hat der antike Recke Herkules die Wörter am Felsen von Gibraltar angebracht. Das Naturdenkmal zählte als Säulen des Herakles zu den sieben Weltwundern. Es sollte Reisende von zwei Torheiten abhalten:

  1. die Meerenge zwischen Nordafrika und Europa zu durchfahren
  2. die damals bekannte Welt zu verlassen

Springen Sie im Smalltalk in die Neuzeit

Offenbar hat die Warnung geholfen. Der Spruch war jedenfalls so wirkungsvoll, dass ein Monarch der frühen Neuzeit ihn wieder aufnahm: Karl V. Der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation war auch König von Spanien. Letzteres machte er in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zum Weltreich. Ihr Smalltalk-Gegenüber erinnert sich bestimmt: In Karls Machtbereich, der von Südamerika bis Asien reichte, ging die Sonne niemals unter.

Karl fühlte sich bemüßigt, ein symbolisches "plus Ultra" auf seine Fahnen zu schreiben: Das Ende der bewohnten Welt war schließlich noch nicht erreicht. Es sollte noch weiter gehen. Zum Leidwesen ungezählter Ureinwohner in Süd- und Nordamerika tat es das auch.

Am Ende Ihres Smalltalks kommen Sie in der Gegenwart an

Heute wird das Nonplusultra vor allem in der Werbung genutzt. Eine Aachener Agentur hat diesen Namen gleich für sich reklamiert. Nachdrücklicher kann man in der Kommunikationsbranche wohl kaum auf seine Kompetenz hinweisen. Längst hat das Nonplusultra auch Einzug in die Alltagssprache gehalten. Wenn auch auf manchmal etwas gewundenen Wegen. Die folgende Begebenheit dürfen Sie daher als eigenes Erlebnis kundtun:

Als vor einigen Jahren der Rinderwahn die Runde machte und nicht nur auf der britischen Insel zu einem beliebten Gesprächsthema wurde, befand sich der Autor dieser Zeilen auf einer Wanderung im Hunsrück. In einem Dorf, an dessen Ende es nicht mehr weiterging, kam ich in einer Kneipe mit einem Mann ins Gespräch. Der fasste die Aufregung um die Seuche so zusammen: "BSE, das ist bei den Engländern im Moment das Nonplusultra." Irgendwo hatte er da Recht.