Besser Reden und Texte schreiben mit der Regel: Töten Sie Adjektive!

Folgen Sie für Ihre Reden dem Tipp des Schriftstellers Mark Twain: "Wenn Sie ein Adjektiv in die Finger bekommen, töten Sie es!" Die meisten Adjektive in Reden sind sinnlos. Lernen Sie hier eine einfache Regel, mit der Sie Ihre Reden und Texte stärker machen.

"Wenn Sie ein Adjektiv in die Finger bekommen, töten Sie es! Nein, ich meine nicht, dass Sie alle töten müssen, aber die meisten – dann wird der Rest wertvoll. Sie werden schwach, wenn sie nahe beieinander stehen. Sie wirken stark, wenn sie weit auseinander stehen."

Dieses Zitat stammt von Mark Twain. Für ihn war die deutsche Sprache schlicht schrecklich. Und tatsächlich sind viele Adjektive und Adverbien überflüssig, wenn das treffende Verb oder Substantiv schon alles aussagt.

Schreiben Sie stärkere Reden und Texte mit weniger Adjektiven

Rund ein Sechstel des deutschen Wortschatzes besteht aus Adjektiven. Doch was ist das Adjektiv eigentlich? Es handelt sich um ein "Wort, das ein Wesen oder Ding, ein Geschehen, eine Eigenschaft oder einen Umstand als mit einem bestimmten Merkmal, mit einer bestimmten Eigenschaft versehen kennzeichnet; Eigenschaftswort (z. B. bunt, fatal, schön)." (Duden).

Einfache Regel: Bilden Sie das Gegenteil!

Die Regel lautet ganz einfach: Formulieren Sie für jedes Adjektiv das Gegenteil. Erscheint die Aussage sinnlos, töten Sie das Adjektiv!

Beispiele für sinnlose Adjektive:

"Wir freuen uns über seine gute Arbeit!" – Wer freut sich schon über schlechte Arbeit? Sinnloses Adjektiv!

"Dieser furchtbare Mord darf nie in Vergessenheit geraten!" – Es gibt keine erfreulichen Morde. Sinnloses Adjektiv!

"Sein aufmerksamer Geist zeichnete ihn stets aus!" – Mit einem unaufmerksamen Geist gereicht es nicht zu einer Auszeichnung. Sinnloses Adjektiv!

Synästhesie: In einer Rede bewusst mit scheinbar sinnlosen Adjektiven glänzen

Die Synästhesie ist eine bekannte rhetorische Figur. Dabei handelt es sich um die Verbindung verschiedener Sinneseindrücke. Eine der bekanntesten Verwendungen kennt jeder: "Süßer die Glocken nie klingen!" Verwenden Sie diese rhetorische Figur in Ihren Reden und Texten allerdings nur, wenn Sie sicher gehen dürfen, dass Ihr Publikum einen Sinn für sprachliche Feinheiten hat.