Bei Zeus! Musterrede zur Goldenen Hochzeit mit Mythologie

Die Rede zu einer Goldenen Hochzeit ist etwas ganz Besonderes. Denn heutzutage hält die durchschnittliche Ehe gerade einmal rund 14 Jahre. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Redner dort auf ganzer Linie überzeugen. Lassen Sie sich bei der Vorbereitung Ihrer Rede zur Goldenen Hochzeit von dieser Musterrede inspirieren. Mit einem Rückgriff auf Zeus und die griechische Mythologie!

Rede zur Goldenen Hochzeit: Glänzen Sie als guter Rhetoriker!

Die Rede zu einer Goldenen Hochzeit ist etwas ganz Besonderes. Oft werden Geschwister gefragt, ob sie einen Redebeitrag leisten wollen. Mehrheitlich aber sind es Freunde des feiernden Paares, die für eine Rede in Frage kommen.

Meist begleiten diese Freunde die Ehe seit langer Zeit. Deswegen stellen die Zuhörer einer Rede bei einer Goldenen Hochzeit auch hohe Ansprüche. Erfüllen Sie die Erwartungen, indem Sie sich bei der Ausgestaltung Ihrer Rede zur Goldenen Hochzeit von einem Beispiel, das auf die griechische Sagenwelt zurückgeht, inspirieren lassen!

Goldene Hochzeit eines befreundeten Paares: Lassen Sie sich von dieser Musterrede inspirieren!

Meine lieben Gäste,
werte Freundinnen und Freunde und natürlich
liebe Andrea, lieber Jürgen!

Es ist für mich eine große und außerordentliche Ehre, dass ich jetzt
hier stehen darf. Ja, im wahrsten Sinne des Wortes "außerordentlich"!
Ich bin noch nie gefragt worden, ob ich als Redner bei der Feier zu
einer Goldenen Hochzeit einen Beitrag leisten möchte. Die Götter
scheinen es gerade gut mit mir zu meinen! Denn die Chance, in der
heutigen Zeit zu diesem so besonderen Anlass als Redner eingeladen zu
werden, ist äußerst gering. Die durchschnittliche Dauer einer Ehe beträgt
schließlich gerade nur rund 14 Jahre! 50 Jahre – wer schafft
das überhaupt noch?

Hier heute Abend als Gast meinen Beitrag leisten zu dürfen, das macht mich glücklich. Im Laufe der letzten Jahre war ich bei Euch so oft eingeladen, dass ich es überhaupt nicht mehr aufzählen kann. Aber Eure Gastfreundschaft und Offenherzigkeit wird weit gerühmt. Reichlich floss bei uns der griechische Wein. Und deswegen hatte ich zuletzt – immer wenn ich an Euch gedacht habe – eine ganz besondere Geschichte vor Augen.

Griechische Mythologie! Als wir alle jung waren, hat man davon in der Schule noch viel erfahren. Ihr erinnert Euch: Ovid – die Metamorphosen – Philemon und seine Frau Baucis. Es freut mich zu sehen, wie Ihr alle nickt. Alle haben offensichtlich in der Schule gut aufgepasst. Nur kurz für die, die anderweitig beschäftigt waren:

Göttervater Zeus und sein Sohn Hermes sind zu Besuch in einer Stadt der Menschen. Die beiden Verkleideten will allerdings niemand im Haus haben, sie zu Gast haben. Am Rande der Stadt lebt auch ein altes Ehepaar: Philemon mit seiner Frau Baucis. Beide leben nicht üppig. Aber sie öffnen die Tür, heißen die Gäste willkommen und bewirten sie mit aller Wärme und herzlich mit allem kargen Angebot an Speis und Trank, was sie haben. Peinlich berührt ist das ältere Paar, als es merkt, wen es denn da beherbergt. Beide bitten um Entschuldigung für die "unangemessene" Behandlung.

Jetzt wissen ja auch wieder alle, wie die Geschichte ausgeht: Die Götter geben natürlich reichlich, verwandeln die Hütte des Ehepaars in einen goldenen Tempel, bestellen beide zu Priestern. Zeus und Sohn sorgen dafür, dass Philemon und Baucis sich nie trennen müssen. Und die bösen anderen Einwohner der Stadt bekommen von den Göttern reichlich Zorn eingeschenkt.

Nun kann und möchte ich – bei Zeus! – die Parallelen nicht ausreizen. Ärmliche Hütte, karge Speise und bescheidender Trank habe ich bei Euch selten erfahren… Aber eine Gemeinsamkeit gibt es einfach: Ihr seid gerne Gastgeber, lasst andere an Eurem Glück teilhaben. Ihr seid für diejenigen, die Euch brauchen, da. Ja, auch ich habe unter beinahe unwürdigen Umständen spontan bei Euch Einlass gefunden. Aber das erzählen wir ein anderes Mal… Eure Gäste und Freunde erfahren jedenfalls mit Euch ein besonderes Glück

Die Götter meinten es also gut mit Philemon und Baucis. Heute, da ich als Redner bei Eurer Goldenen Hochzeit einen bescheidenen Beitrag leisten darf, auch mit mir. Und ganz offensichtlich seit vielen Jahren auch mit Euch.

Philemon und Baucis wurden am Lebensende übrigens zu Bäumen verwandelt, die der Legende nach noch heute eng beisammen stehen. Seit mehr als tausend Jahren. So lange werden wir mit Euch aber sicherlich nicht mit einander feiern dürfen. Deswegen genießen wir heute ausgiebig Eure Gastfreundschaft. Im Namen aller Gäste bedanke ich mich für Eure Einladung und wünsche Euch noch ganz langes Glück! Wir erheben das Glas auf Euch!