Ist die Briefanrede „Fräulein“ noch zeitgemäß?

Haben Sie auch schon davon gehört, dass die Anrede „Fräulein" nicht mehr zeitgemäß ist? Das Problem ist nur, dass viele Sekretärinnen Bewerbungen von noch jugendlichen Mädchen zwischen 15 und 18 Jahren bekommen. Wie soll man ein solches Mädchen korrekt und stilsicher anschreiben, wenn nicht mit „Fräulein“? Eine Frau ist die Bewerberin schließlich noch lange nicht.

Wie formuliere ich die Briefanrede bei jugendlichen Bewerberinnen zeitgemäß?
Viele Sekretärinnen haben das Problem, dass sie oft mit jungen Leuten korrespondieren, die sich um einen Ausbildungsplatz bewerben. Immer wieder fragen sie sich, wie sie die Briefanrede gestalten sollen, wenn sie bei 15- bis 18-jährigen Mädchen die Anrede „Fräulein" vermeiden möchten. Bei den jungen Männern schreiben sie „Sehr geehrter Herr xy", obwohl viele das auch nicht so schön finden.

Claudia Hovermann, Chefredakteurin des neuen Brief-Beraters, meint:
Das „Fräulein" ist sehr altmodisch, da haben die Kollegen Recht. Sie sollten es weder in der Geschäfts- noch in der Privatkorrespondenz verwenden. Wer will heute noch als Fräulein angesprochen werden? Meiner Meinung nach haben Sie zwei Möglichkeiten, junge Frauen und Männer anzuschreiben:

1. „Sehr geehrte Frau xy"
Wie gesagt, fühlen sich viele mit dieser Anrede nicht ganz wohl. Sie ist völlig in Ordnung, aber man kann nachvollziehen, dass sie zu förmlich wirkt.

2. „Guten Tag, Frau xy"
ist hingegen eine schöne, frische Alternative zu „Sehr geehrte Frau xy". Das wirkt weder steif noch distanziert und ist die zu bevorzugende Lösung.

Die Anrede „Liebe Frau xy" hingegen wäre bei der Bewerberkorrespondenz zu persönlich und vertraulich – und somit unangebracht.