Worauf Sie bei Gehaltsverhandlungen achten sollten

Gehen Sie gut vorbereitet in eine Gehaltsverhandlung. Ein professioneller Auftritt in einem solchen Gespräch ist gleichzeitig eine Arbeitsprobe, wie Sie bei anderer Gelegenheit die Interessen der Firma vertreten. Ihr Chef spielt dabei eine wichtige Rolle. Sein Widerstand ist nicht als Absage, sondern als Einladung zur Verhandlung zu verstehen. Bleiben Sie deshalb hartnäckig!

Seien Sie hartnäckig!

Mit Hartnäckigkeit beweisen Sie Ihrem Chef, dass Sie

  • die Initiative ergreifen
  • wichtige Termine strategisch vorbereiten
  • sich rhetorisch in Verhandlungen zu behaupten wissen
  • und begriffen haben, worum es in der Geschäftswelt geht: nämlich um Geld

Ihr Marktwert als Ausgangspunkt der Gehaltsverhandlung

Finden Sie Ihren Marktwert heraus, indem Sie mit Kollegen sprechen und im Internet recherchieren. Dabei ist das Tarifgehalt nur ein Mindestlohn für eine Mindestleistung. Wenn Sie mehr leisten, sollten Sie auch mehr verdienen.

Klappern gehört zum Handwerk

Entscheidend ist dabei aber nicht nur Ihre Leistung, sondern das, was davon bei Ihrem Chef ankommt. Das Motto lautet: Tue Gutes und rede darüber! Und halten Sie besondere Erfolge in einem Leistungstagebuch fest. Vor der Gehaltsverhandlung dient es Ihnen als Gedächtnisstütze sowie als Basis für eine Leistungsmappe, die Sie Ihrem Chef überreichen.

Alternativen zum Gehalt

Wenn Ihre Firma gut im Geschäft ist, sollten Sie sich am Erfolg beteiligen lassen. Wer aber nur sein Gehalt verhandelt, begeht einen Fehler. Berücksichtigen Sie auch alternative Vergütungsformen und geldwerte Vorteile. Solche Vorschläge können eine Verhandlung retten. Hier die wichtigsten Modelle:

  • eine Prämie belohnt Sie für Ihren persönlichen Erfolg
  • der Bonus beteiligt Sie am Firmengewinn
  • Fahrgeld und Firmenwagen entlasten Ihren Geldbeutel
  • und eine Weiterbildung erhöht Ihren Marktwert

Für die beiden letzten Punkte gilt: Sie sparen Steuern und Ihr Arbeitgeber die Sozialabgaben.

Wie hoch kann eine Gehaltserhöhung ausfallen?

Eine mittlere Gehaltserhöhung liegt zwischen 5 und 10 Prozent. Bei Spitzenleistungen und Beförderungen sind 10 bis 20 Prozent möglich und bei einem Wechsel des Arbeitgebers kann es auch mehr sein.

Der optimale Zeitpunkt einer Gehaltsverhandlung

Melden Sie Ihre Forderungen frühzeitig im Geschäftsjahr an, denn es gilt: Wer zuerst fordert, kassiert zuerst! Die besten Aussichten haben Sie, wenn Sie eine besondere Leistung erbracht haben.

Auf die richtige Verhandlungstaktik kommt es an

In einer Verhandlung kommt es auf die richtige Taktik an, denn sie besteht zu 50 Prozent aus Taktik und Psychologie. Lassen Sie bei Ihrer Forderung immer einen Spielraum, damit Ihr Chef Sie nach unten handeln kann. Mit einem Maximal-, Minimal- und Alternativziel können Sie flexibel reagieren.

Die richtigen Argumente für Ihre Gehaltsverhandlung

Zeigen Sie Ihrem Chef, wie er von Ihrer Leistung profitiert. Wenn er begreift, dass Sie ihn seinen eigenen Jahreszielen näher bringen, werden Sie von ihm unterstützt und gefördert. Das gilt auch für das Gehalt. Meiden Sie aber alle Argumente, die nur Ihren Vorteil betonen und nicht den der Firma. Gewinnen Sie Ihren Chef als Partner, statt ihn zu erpressen, zu bedrohen oder ihn in Verlegenheit zu bringen.

Zeigen Sie in der Gehaltsverhandlung, welchen Nutzen Sie der Firma bringen. Wenn Sie den Firmengewinn ankurbeln, sich qualifizieren und Ihre Verantwortung erweitern, gilt Ihre Gehaltserhöhung als sinnvolle Investition – und nicht als lästige Ausgabe! Weisen Sie mit Ihrer Leistungsmappe nach, wo Sie Geld sparen oder zusätzliche Einnahmen bringen.

Vor dem Gespräch können Sie auch ins Trainingslager gehen und die Verhandlung mit einem Karriereberater oder Coach üben!

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