Was sind Gesprächskiller?

Manche Gespräche fließen förmlich dahin, ohne dass sich eine der beteiligten Personen anstrengen muss. In anderen Situationen tun sich die Gesprächsteilnehmer schwer, eine vernünftige Konversation zustande zu bringen. Woran liegt das? Hier sind einige Beispiele von Situationen, die deutlich machen, wie schnell Gesprächskiller einen Meinungsaustausch zunichtemachen.

Vorwürfe und Verallgemeinerungen 

Vorwürfe sind Gesprächskiller schlechthin. Ein Satz wie „Warum sind Sie nie pünktlich?“ ist Gift für jedes Gespräch. Auch Äußerungen, die sich auf die Vergangenheit beziehen, können einen Meinungsaustausch zum Stillstand bringen, beispielsweise die Formulierung „Warum haben Sie dieses oder jenes nicht getan?“.

Der Gesprächspartner wird so gezwungen, sich zu rechtfertigen, und gerät in die Defensive. Da sich die Vergangenheit ohnehin nicht ändern lässt, sollten sich beide Gesprächsteilnehmer lieber überlegen, wie die Zukunft gestaltet werden kann. Auch eine Phrase wie „Das war doch schon immer so!“ ist ein potenzieller Gesprächskiller und einem konstruktiven Gespräch nicht gerade zuträglich.

Ihr Gesprächspartner fühlt sich nicht ernst genommen, da er ganz offensichtlich anderer Meinung ist, sonst hätte er das Thema gar nicht erst angeschnitten. Bevor Sie verallgemeinern, sollten Sie sich sicher sein, dass ihr Gegenüber Ihre Ansicht teilt.

Relativieren Sie nicht

Wenn einer der Gesprächsteilnehmer Phrasen wie „So schlimm wird es schon nicht sein“ oder „Das sind doch nur Kleinigkeiten“ verwendet, signalisiert er seinem Gesprächspartner damit, dass er ihn nicht für voll nimmt. Gerade in Gesprächen mit Untergebenen empfiehlt es sich, deren Sorgen und Nöte ernst zu nehmen, als mit einer einzigen platten Aussage das Gespräch im Keim zu ersticken. Die Mitarbeiter merken schnell, ob sich der Chef für ihre Belange interessiert oder nicht.

In folgenden Gesprächen werden die Mitarbeiter ihre Anliegen möglicherweise gar nicht mehr vorbringen, was für die Kommunikation im Unternehmen verheerende Folgen haben kann. Auch wenn der Chef dem Mitarbeiter sagt, er solle sich keine Sorgen machen, heißt das im Grunde nur, dass er sich nicht für die Anliegen des Untergebenen interessiert. Wenn der Mitarbeiter merkt, dass sein Vorgesetzter seine dringendsten Sorgen für eine Kleinigkeit hält, kann dies zu einem erheblichen Vertrauensverlust führen und ein echter Gesprächskiller sein.

Auch Präzision kann ein Gesprächskiller sein

Wer es mit Details zu genau nimmt, riskiert, das Gespräch abzuwürgen. Ein Beispiel wäre die Frage, ob beim letzten Betriebsfest 230 oder 231 Mitarbeiter teilgenommen haben. Die genaue Anzahl tut nichts zur Sache – wichtig ist allein, ob die Feier ein Erfolg war oder nicht. Genauigkeit hilft in einem Gespräch nicht immer weiter, vor allem dann, wenn eine Gesprächsgrundlage erst noch gefunden werden muss. Es gibt nicht wenige Menschen, die während eines Gesprächs mit Ihrem Smartphone googeln, um an bestimmte Informationen zu gelangen.

Wenn Sie ein solches Verhalten an den Tag legen, signalisieren Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie sich nicht für ihn und seine Anliegen interessieren. Konzentrieren Sie sich stattdessen lieber auf ihren Gesprächspartner und hören sie ihm genau zu. Wenn Sie glauben, dass er an einer Stelle des Gesprächs unpräzise wird, unterbrechen Sie ihn nicht sofort, sondern lassen ihn in jedem Fall ausreden. Korrigieren Sie ihn nur dann, wenn es für den weiteren Gesprächsverlauf von Bedeutung ist.

Bildnachweis: LIGHTFIELD STUDIOS / stock.adobe.com