Durch Lebensweisheiten Gespräche ungewollt unterbrechen

Lebensweisheiten umspielt der Anschein der Weisheit, weshalb man sich "weise" vorkommt, wenn man sie zum Besten gibt. Dabei wird allzu leicht übersehen, dass eine solche Lebensweisheit dem Anliegen des Gesprächsgegenübers nach einem vertiefenden Gespräch nicht gerecht wird. Lernen Sie, Lebensweisheiten zu vermeiden.

Lebensweisheiten scheinen gängige Wertmaßstäbe zu spiegeln, weshalb viele meinen, ein solcher Wertmaßstab könnte auch bei Problemen weiterhelfen:

Zum Beispiel:

Person A möchte ein Gespräch beginnen und meint: "Irgendwie habe ich gar keine Lust mehr auf meine Arbeit."
Antwort von Person B: "Tja, leider gilt: Ohne Moss nix los!"

Mit dieser Lebensweisheit lässt sich die Person B nicht auf ein vertiefendes Gespräch ein. Vielmehr wird mit der Antwort vermittelt, dass er oder sie sich nicht näher mit diesem Thema beschäftigen möchte. Die Person A könnte hinter der Antwort sowohl Desinteresse am Thema als auch an der eigenen Person mutmaßen. Der sehr persönlichen Aussage wird mit einer Verallgemeinerung begegnet, die kaum Spielraum für ein weiteres Gespräch bietet.

Beliebte Weisheiten als Gesprächskiller sind

  • Das war schon immer so.
  • Das haben wir schon immer so gemacht.
  • Jede/r hat mal ´nen schlechten Tag!

Sicherlich kennen Sie noch weitere solcher Aussagen!

Wenn Sie jedoch als guter Gesprächspartner oder aufmerksame Gesprächspartnerin gelten möchten, so sollten Sie, statt mit einer solchen verallgemeinernden Weisheit, mit Verständnis und Offenheit reagieren:

Auf die Aussage: "Irgendwie habe ich gar keine Lust mehr auf meine Arbeit" könnten Sie gefühlvoll fragen: "Macht dich das unzufrieden?"

Wer ein Gespräch mit einer solchen Aussage beginnt, tut dies sicher mit der Absicht, über die eigene Arbeitsunlust sprechen zu wollen. Vielleicht auch um herauszufinden, wie es zu dieser Freudlosigkeit an der Arbeit gekommen ist. Die Konfrontation mit einer Lebensweisheit und der damit verbundenen Verallgemeinerung lenkt den Blick von der eigentlich betroffenen Person weg auf den Rest der Menschheit.

Bleiben Sie bei der Person und ihrem Anliegen und gehen Sie darauf ein -“ so kann ein Gespräch entstehen und vielleicht wird es mit einem wohlwollenden Gefühl Ihnen gegenüber und vielleicht auch wieder der Arbeit gegenüber beendet.

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