Die größten Irrtümer: Aktives Zuhören wird überbewertet

Zuhören ist nicht gleich Zuhören. Einem Gesprächspartner aufmerksam folgen, ist etwas anderes, als wenn Sie Ihre Gedanken abschweifen lassen und mit Ihrem Kopf bereits ganz woanders sind. Lesen Sie hier, wie aktives Zuhören funktioniert und warum diese Fähigkeit sowohl im Privatleben als auch im Job entscheidend sein kann.

Erfolg im Privatleben und im Job hängt nicht allein von unserer Leistung ab, sondern entscheidend sind in großem Maße auch unsere sozialen Kompetenzen und die Fähigkeit, anderen richtig zuhören zu können. Und damit ist nicht unbedingt das Einfühlungsvermögen gemeint.

Pseudo-Zuhören

Jeder von uns kennt Situationen, in denen er zum Pseudo-Zuhörer mutiert. Sie nicken zustimmend und antworten am laufenden Band mit Floskeln wie "Ich verstehe", um dem Gegenüber zu signalisieren, dass das Gesagte auch wirklich angekommen ist und Sie selbst gerne zu Wort kommen würden. Es geht Ihnen dabei gar nicht darum, den Standpunkt des anderen inhaltlich zu begreifen oder darauf eingehen zu können, sondern Sie täuschen Verständnis vor, um selbst etwas sagen zu können.

Aufgrund der üblichen Annahme, dass ein Gesprächspartner so lange weitere Argumente aufführt, bis er den Eindruck erhält, dass alles nachvollziehbar und vollständig verständlich ist, stimmt der Pseudo-Zuhörer wahllos zu, um den Redefluss seines Gegenübers zu stoppen. Bei dieser Form des Zuhörens reden die beiden Parteien deshalb immer aneinander vorbei. Wie aber hören Sie richtig aktiv zu? Das hängt von Ihrem Ziel, Ihrem Gesprächspartner und natürlich auch dem Thema ab.

Aktives Zuhören

Aktives Zuhören besteht vor allem darin, dass nicht nur allein der Inhalt des Sprechers wahrgenommen und verstanden wird, sondern daneben auch die emotionale Komponente. Haben sie aktiv zugehört, so sollten Sie anschließend in der Lage sein, das Gehörte sowohl sachlich widergeben zu können als auch einschätzen zu können, wie sich der Gesprächspartner bezüglich des Gesagten fühlt.

Diese Art des Zuhörens führt neben einem fundierten inhaltlichen Verständnis auch zu einer wachsenden Vertrauensbasis, welche ihrerseits wiederum die Kompromissbereitschaft in einem Gespräch erhöht. Im Job sollten Sie die emotionale Seite jedoch nur so weit mit in das Gespräch und die Entscheidungsfindung einbeziehen, wie es situativ angemessen ist.