Wie Sie die Eskalation von Konflikten vermeiden

Im Familien-, sowie im Berufsleben sind Konflikte unvermeidbar. Dem Streit aus dem Weg zu gehen ist nicht unbedingt die beste Lösung. Eine Auseinandersetzung kann positive Folgen haben. Es geschieht aber nur dann, wenn ein Konflikt nicht eskaliert und unter Kontrolle bleibt. Wie kann eine Win-Win-Situation bei Konfliktlösung herbeigeführt werden?

Eine Regel scheint so simpel zu sein, dass sie beinahe lächerlich klingt. In einer Konfliktsituation ist es schwer, sich an diese Regel zu halten. Dabei ist die 1,2,3-Regel sehr wirksam. Die Regel besagt: Bevor Sie in einem Streit etwas sagen, holen Sie tief Luft und zählen Sie bis drei.

Zuhören lernen und Ruhe bewahren

In Konfliktsituationen fällt den beiden Parteien eins besonders schwer – auf einander zu zuhören. Innehalten, sich auf die Argumente des Gegenübers zu konzentrieren und seine Beweggründe verstehen zu wollen – das ist Ihre Chance, die Eskalation des Konflikts zu vermeiden. Es geht hier nicht darum, eigene Position aufzugeben, sondern um ein Bestreben, sachlich zu bleiben und innere Ruhe zu bewahren.

„Wichtig?“-Frage

Jeder, der einen Streit anfängt oder sich in einen Konflikt verwickelt sieht, soll sich mindestens einmal eine Frage stellen. Stellen Sie die Frage: Ist das, worum ich streite, wichtig? Geht es um ein Problem, das Sie unbedingt lösen wollen oder sind es Belanglosigkeiten? Bekannterweise entbrennen die meisten Konflikte, besonders im familiären Bereich, rund um unwichtige Kleinigkeiten.

Sich quer stellen

Oft verlaufen Konflikte in gewohnten Bahnen und sind (leider) vorhersehbar. Beispiel: Das Kind berichtet daheim von einer schlechten Note, Eltern ärgern sich, machen dem Kind Vorwürfe, das Kind wehrt sich und antwortet provokativ. Ein Konflikt eskaliert und endet mit einem lauten Türknall. Um der Eskalation vorzubeugen, können die Eltern versuchen, auf die schlechte Note anders als gewohnt reagieren. Unter den möglichen Varianten sind: Gemeinsam nach dem Grund für die schlechte Leistung suchen, Hilfe anbieten oder sich dieses Mal mit einem knappen Kommentar „schade“ begnügen und das Gesprächsthema wechseln.

Faire Gesprächsführung

Viele Konflikte eskalieren, weil die Parteien einige Regeln für ein faires Gespräch nicht einhalten. Darunter sind z.B. solche vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wie ein Verzicht auf beleidigende Worte und persönliche Wertungen. Auch Verallgemeinerungen wie „Du kommst nie rechtzeitig nach Hause“ sind kontraproduktiv. Direkte Befehle sind ebenfalls nicht sinnvoll, denn diesen wird keine Folge geleistet.

Schuldzuweisungen vermeiden und eigene Fehler einräumen

Dem Gegenüber Schuld zu zuweisen und sich selbst als vorbildlich und makellos zu präsentieren bedeutet Öl ins Feuer einer Auseinandersetzung zu gießen. Wer bereit ist, eigene Fehler einzuräumen, wer nicht nach dem Schuldigen in einem Konflikt sucht, sondern seine Lösung anstrebt – der gewinnt.

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