Warum sich lügen bei Bewerbungen nicht lohnt

Viele Bewerber stellen sich in ihren Unterlagen Kompetenzen und Fähigkeiten aus, die sie in Wirklichkeit gar nicht besitzen, wie z. B. die Beherrschung des Zehn-Finger-Systems oder sehr gute Englischkenntnisse. Warum es sich nicht lohnt, Kompetenzen und Fähigkeiten in die Bewerbung zu schreiben, die man in Wirklichkeit gar nicht besitzt, lesen Sie im nachfolgenden Artikel.

Selbstverständlich ist Eigenwerbung bis zu einem gewissen Grad erlaubt, beispielsweise, indem der Kandidat eine hohe Team- und Kundenorientierung anführt oder auf seine guten Umgangsformen verweist, die gerade im direkten Kontakt mit Kunden unerlässlich sind, aber dies sollte in keinem Fall dazu führen, dass der Bewerber Fähigkeiten und Kompetenzen angibt, die er in Wirklichkeit nicht besitzt.

Bei Soft Skills wie Arbeitseinsatz, Umgang mit anderen Menschen und schneller Auffassungsgabe ist es sicherlich erlaubt, diese durch Adjektive wie „ausgezeichnet“, „sehr gut“ oder „umfassend“ in den Vordergrund zu stellen, anders sieht es jedoch bei fachlichem Können aus – also bei Fremdsprachen, EDV oder neuer deutscher Rechtschreibung.

Warum Lügen im Bewerbungsprozess oft kurze Beine haben

Manche Firmen sind dazu übergegangen, mit ihren zukünftigen Mitarbeitern Einstellungstests durchzuführen. Spätestens bei einem solchen Einstellungstest, in dem das Fachwissen für die zu besetzende Stelle geprüft wird, kommt ans Licht, wenn der Bewerber beispielsweise sehr gute englische Sprachkenntnisse nur auf dem Papier angegeben hat, um zu einem Gespräch eingeladen zu werden, diese aber in Wirklichkeit in keinster oder zumindest nur in rudimentärer Weise besitzt.

Auch viele Personaldienstleister sind mittlerweile dazu übergegangen, mit ihren Bewerbern Einstellungstests durchzuführen. Dies ist durch die häufigen negativen Rückmeldungen der Entleihbetriebe an Personaldienstleister aller Art begründet, wenn der Entleiher erst im Einsatz feststellen muss, dass der Leiharbeitnehmer nicht über die in der Bewerbung angegebenen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt. Hierdurch leidet selbstverständlich nicht nur das Ansehen des Bewerbers selbst, sondern auch des jeweiligen Personaldienstleisters.

Nicht zu unterschätzen: Die Mund-zu-Mund-Propaganda

Ähnlich wie viele Arbeitgeber davon ausgehen, dass Menschen untereinander nicht über eventuelle Missstände in den jeweiligen Unternehmen sprechen, so gehen auch viele Bewerber davon aus, dass sich Personalverantwortliche nicht einmal untereinander über ihre Erfahrungen austauschen. Gegebenenfalls fällt aber trotzdem vielleicht auch mal der Name eines Bewerbers, der durch seine zu dick aufgetragenen Unterlagen, in dem er unwahre Fähigkeiten von sich behauptet, schon bei mehreren Unternehmen negativ aufgefallen ist.

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