Stolperfalle Netzwerk: Wie Personaler sich vorab ein Bild machen

Die meisten nehmen das Thema gar nicht wirklich ernst. Das Bild vom Personalchef, der in seinem Büro sitzt und Sie stalked, nur weil Sie in der kommenden Woche ein Vorstellungsgespräch haben, erscheint einem irgendwie unrealistisch. Aber weit gefehlt.

Gerade heutzutage spielt sich fast alles nur noch online ab und diese, zugegeben, eher unangenehme Vorstellung entspricht in den meisten Fällen der Realität. Unangenehm nicht, weil man jetzt unbedingt etwas wirklich Schlimmes zu verbergen hat, sondern weil das, was man in den sozialen Netzwerken posted, ja meist privat ist. Und wurde uns nicht von Beginn an beigebracht, Privates und Berufliches zu trennen?

Leider wird genau das aber in Zukunft nicht mehr so einfach möglich sein, denn viele Personalchefs haben das Web bereits als Informationsquelle für sich entdeckt und das eigene Profil in unterschiedlichen Netzwerken ist dabei nur das kleinere Übel. Wer sich einmal genauer umsieht wird feststellen, dass es auch jede Menge Foren und Blogs gibt, in denen man so manches Fleckchen finden kann.

Dass Personaler überhaupt die Möglichkeit haben pikante Details über den Bewerber aus dem Internet zu ziehen, liegt leider meist an einem selbst. Wie bereits erwähnt, machen sich die meisten einfach keinen Kopf darüber, dass das Gepostete auch in die falschen Hände gelangen könnte. Social Networks sind für viele immer noch eine reine Freizeitbeschäftigung und da kann man ja durchaus schon mal etwas lockerer mit umgehen.

Beginn von Generation Web 2.0

Spätestens seit dem Beginn von Generation Web 2.0 sollte man sich aber vorab genau überlegen, was online publiziert wird. Stellen Sie sich gelegentlich ruhig die Frage ob Sie die Details, die Sie gerade posten, wirklich für immer im Worldwide-Web haben möchten und bedenken Sie auch die Konsequenzen. Es gibt mittlerweile eine große Anzahl von Bewerbern die, aufgrund von Online-Recherchen von Personalchefs, gar nicht erst zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden und in den meisten Fällen weiß der Kandidat nicht einmal, woran es nun lag.

Für alle, die jetzt über so viel Spionage an die Decke gehen wollen sei gesagt, dass die meisten Chefs ja grundsätzlich einfach nur nach zusätzlichen Informationen suchen, die eventuell mehr über den Bewerber erahnen lassen; was dabei rauskommt, war meist nicht Ziel der Suche. Lieblingstool zur Recherche ist und bleibt selbstverständlich Google.

Wer sich auskennt und weiß wie man die Suchmaschine richtig einsetzt, kann hier so einiges aus dem Untergrund ans Licht zerren; vor allem Posts, Beiträge oder Bilder, die vielleicht schon Jahre zurück liegen, tauchen dann auf einmal wieder auf. Denn was man nicht vergessen sollte ist, dass im Internet wirklich alles parat bleibt, selbst Informationen die man schon vor Ewigkeiten gelöscht hat, können wieder zum Vorschein kommen.

Am besten starten Sie einen Selbsttest und googlen mal den eigenen Vor- und Nachnamen. Falls Sie nicht direkt fündig werden, suchen Sie genauer, bevor Sie sich freuen. Es gibt so einige Tipps und Tricks, mit deren Hilfe man die Suche intensivieren kann.