Stellenanzeigen: Vorsicht, manchmal Abzocke!

Häufig kommt es vor, dass ein Stellenangebot sehr vielversprechend und auch passend erscheint und Sie sehr schnell - oft binnen weniger Tage - zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden.

In der Praxis ist es häufiger vorgekommen, dass aus dem Stellenangebot nicht konkret zu ersehen war, dass es sich hierbei nicht etwa um eine direkt zu besetzende Stelle handelte, sondern dass dies über eine Personalagentur – nicht zu verwechseln mit Personalberatungen, Zeitarbeitsfirmen oder Personalvermittlungen – passieren soll. Dies stellt sich vielfach erst im Gespräch heraus, wenn Sie vor Ort sind.

Vorsicht, Abzocke!

Abgesehen davon, dass ein seriöses Unternehmen entweder offen zeigt, dass es direkt einstellt oder dass sich auch ein Personaldienstleister als "Mittelsmann" zwischen Bewerber und Unternehmen zu erkennen gibt, ist Vorsicht geboten, wenn man Ihnen im Gespräch nach rascher Vorlage eines Flyers einen Jahresbeitrag – egal, wie hoch oder niedrig – abnehmen will, um überhaupt für Sie tätig zu werden.

Arbeitsvermittler, die auf Basis des Vermittlungsgutscheins der Arbeitsagenturen abrechnen oder privat mit Selbstzahlern, geben sich ebenso offen in Stellenanzeigen als solche zu erkennen und verweisen deutlich in ihren AGBs auf die Kosten, die auf Selbstzahler zukommen würden.

Bei unseriösen Personalagenturen stellt sich jedoch erst im Gespräch heraus, dass Sie zahlen sollen, damit man sich für Sie auf dem Arbeitsmarkt umschaut und Ihnen ggf. noch Leistungen wie Bewerbungstraining, Psychotests usw. anbietet.

Gleichzeitig ist dem Flyer, der Ihnen scheinbar beiläufig vorgelegt wird, ein Anmeldeformular beigefügt, in dem Sie auch noch Ihre Kontodaten eintragen sollen, damit man die "Vermittlungsgebühr" von Ihrem Konto einziehen kann. Mitarbeiter solcher Agenturen setzen vielfach auf die Überrumpelungstaktik und die Not und Verzweiflung vieler Arbeitssuchender bei der Abzocke.

Wenn Sie Ihre Kontodaten preis geben sollen…

…tun Sie dies bitte nicht! Abgesehen davon, dass es äußerst fragwürdig ist, dass Sie zahlen sollen, bevor man überhaupt für Sie tätig wird, sind Ihre Kontodaten bei derartigen Personalagenturen sicherlich nicht in guten Händen. Sollten Sie einem solchen Bauernfänger unwissentlich auf den Leim gehen, haben Sie jederzeit das Recht, den Raum für immer zu verlassen und sich nie wieder umzublicken.

Es geht diesen Personalagenturen, die vielfach auch noch gefälschte Referenzen auf ihrer Homepage hinterlegen, um Seriosität vorzutäuschen, hierbei gar nicht so sehr darum, Sie in ein neues Arbeitsverhältnis zu vermitteln, sondern lediglich darum, von Ihnen Geld kassieren zu können – ohne entsprechende Gegenleistungen.

Des Weiteren gibt es jede Menge kostenlose Möglichkeiten der Jobsuche – Sichten von Stellenangeboten in Zeitungen und Online-Stellenbörsen (arbeitsagentur.de, stepstone.de, kimeta.de usw.), die aktive Ansprache von Sie interessierenden Unternehmen, Kontakte über Freunde, frühere Kollegen und Bekannte zu Unternehmen, Personaldienstleister aller Art.

Aus diesen Gründen sollten Sie weder eine Beitrittserklärung unterschreiben noch Ihre Kontodaten preis geben und sich vor Abzocke schützen.