So lassen Sie sich nicht bei der Arbeitssuche verunsichern

Kürzlich warb ein großer deutscher Versicherungskonzern mit dem Slogan "Plötzlich wird jeder zum Experten, wenn Sie krank sind." Dies kann analog auch auf die Arbeitssuche aus der Arbeitslosigkeit heraus übertragen werden. Wie Sie mit unnötigen Energiefressern im eigenen Umfeld am besten umgehen, lesen Sie im folgenden Artikel.

Wenn Sie arbeitslos sind und nicht binnen zwei Wochen eine neue Stelle gefunden haben, was ohnehin auch bei guter Qualifikation angesichts der heutigen Arbeitsmarktsituation schwierig ist, meinen viele Menschen mehr oder weniger wohlmeinend, Ihnen Ratschläge geben zu müssen – oft auch aus einem verzögerten Kenntnisstand heraus, der heute keine Gültigkeit mehr hat.

Oft müssen Arbeitssuchende sich dann vermeintlich gute Tipps anhören wie „Hast du schon einen privaten Arbeitsvermittler eingeschaltet?“ oder „Geh doch für 8 EUR die Stunde arbeiten!“, dann jedoch gerne von Leuten, die selbst nie auf die Idee kämen, für einen so niedrigen Stundensatz arbeiten zu gehen. Bei solchen mehr oder weniger gut gemeinten Ratschlägen spricht man oft von Energiefressern, die es während der Arbeitssuche
zu meiden gilt, da Sie Ihre Hauptenergie auf die Arbeitssuche richten sollten, anstatt sich teilweise weltfremde Ratschläge anhören zu müssen.

Bei gut gemeinten Ratschlägen gilt oft: Ohren einfach auf Durchzug stellen!

Damit Ihr Engagement und Motivation während der Arbeitssuche nicht gleich vom näheren Umfeld zunichte gemacht werden, ist es vielfach hilfreich, die Ohren auf Durchzug zu stellen, um so unnötigen Energiefraß zu vermeiden, denn ewige Diskussionen mit Ja-aber-Freunden kosten nur unnötig Energie, die Ihnen an anderer, wichtigerer Stelle fehlen würden.

Vermeiden Sie das Thema „Arbeitssuche/Arbeitslosigkeit“ nach Möglichkeit bei Menschen, die ohnehin nur Klischees widerkäuen oder selbst über ihre berufliche Situation frustriert sind, auch wenn sie in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis stehen.

Die klassische Stellensuche ist Neandertal

Richard Bolles erwähnt es in seinem Buch „Durchstarten zum Traumjob“ häufiger, dass die klassische Stellensuche „Bewerbungsanzeigen sichten – Bewerbung versenden“ Neandertal ist, denn in den wenigsten Fällen haben Sie die Möglichkeit, über diesen alt hergebrachten Weg Ihre Talente, Begabungen und Neigungen adäquat zum Ausdruck bringen zu können, zumal Sie meist mit mehreren hundert Bewerbern mit ähnlichem Werdegang um eine Stelle konkurrieren müssen.

Das Ziel einer schriftlichen Bewerbung ist jedoch zunächst, einen Termin zum Vorstellungsgespräch zu bekommen, nichts weiter. Manche Absage beinhaltet sogar schon den Hinweis, dass bereits so viele ähnlich geartete Bewerbungen eingegangen sind, sodass man Ihre Bewerbung nicht weiter berücksichtigen könne.

Aus diesem Grund ist es sinnvoller, selbst aktiv auf Jobsuche zu gehen – sei es durch Vor-Ort-Recherchen bei Unternehmen, die Stellen anbieten, die Sie interessieren und für die Sie qualifiziert sind, durch Recherchen im Internet oder im Bekanntenkreis usw.

An dieser Stelle ist die Energie wesentlich sinnvoller eingesetzt anstatt sich nur ewig die gleichen Klischees anzuhören wie „vielleicht stimmt ja was mit Dir/Deiner Bewerbung nicht“, „Hast du es schon da und da versucht?“ oder „Ich verstehe das nicht, dass das so lange dauert – als ich mich 1999 das letzte Mal beworben habe, hatte ich binnen drei Wochen eine neue Stelle.“

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