So erhalten Sie Ihre Motivation während der Arbeitssuche

Es ist verständlich, dass Sie nach längerer Stellensuche ohne Erfolg frustriert sind. Wie Sie Ihre Motivation trotz negativer Erfahrungen während der Arbeitssuche aufrecht erhalten und welche Ratschläge von Personalexperten Sie bitte nicht beachten sollten, lesen Sie im nachfolgenden Artikel.

Oft klagen Bewerber darüber, dass Sie trotz einer Vielzahl von Bewerbungen keine Reaktionen bzw. einige mehr oder weniger freundliche Absagen bekommen haben, aber bis dato immer noch keine neue Stelle in Sicht ist. Wie Sie Ihre Motivation während der Arbeitssuche
trotzdem aufrecht erhalten, lesen Sie im Folgenden.

Trotz Absagen oder Nichtreaktionen auf Bewerbungen aktiv bleiben

Auch wenn Ihre Stellensuche noch nicht von Erfolg gekrönt war, bleiben Sie am Ball! Gegebenenfalls war noch nicht der richtige Arbeitgeber dabei, den Sie angeschrieben haben. Bedenken Sie dabei auch: Wenn jemand seine Bewerber unfreundlich bzw. als lästiges Übel behandelt und Ihnen deshalb eine unfreundliche Absage sendet bzw. überhaupt nicht auf Ihre Bewerbung reagiert, können Sie davon ausgehen, dass sich die Mitarbeiter im jeweiligen Unternehmen auch nicht sehr wohl fühlen werden.

Wer schon wenig wertschätzend mit seinen Bewerbern umgeht, geht mit seinen Mitarbeitern sicherlich nicht besser um. Ein Arbeitsvertrag nutzt Ihnen nichts, wenn Sie den Job bereits nach wenigen Monaten wieder kündigen aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen oder weil Ihnen aus fadenscheinigen Gründen gekündigt wird.

Suche nach Rat bei Arbeitslosigkeit: Ja! – Demotivation durch den Berater: Nein!

Egal, wo Sie in Ihrer Situation Rat suchen – also egal, ob bei Beratern von Arbeitsagenturen, Jobcentern, der freien Wohlfahrtspflege (z. B. AWO, DPWV etc.), bei Personalagenturen oder bei Existenzgründungsberatern – wenden Sie sich bitte nicht an jemanden, der Sie nur weiter frustriert und Ihnen klar zu machen versucht, dass es fast aussichtslos für Sie ist, eine neue Stelle zu finden. So können Sie Ihre Motivation in der Arbeitssuche nicht erhalten.

Dass auf dem deutschen Arbeitsmarkt einiges im Argen liegt, ist unbestritten und das wissen Sie vielfach auch selbst. Die Aufgabe eines Beraters besteht jedoch darin, Sie zu motivieren und Ihnen alternative Wege aufzuzeigen, anstatt Ihnen nur zu sagen, was nicht geht bzw. einfach pauschal zu sagen, dass Sie ohnehin keine neue Stelle mehr finden, weil Sie zu jung, zu alt, zu hübsch, zu hässlich, zu gut oder zu schlecht qualifiziert sind.

Manche Personalberatung stellt gerne Ihre Kunden von gestern als Berater von morgen ein. Dagegen ist zwar erst mal prinzipiell nichts einzuwenden, zumal ehemalige Arbeitslose vielfach nicht die schlechteren Mitarbeiter sind, als diejenigen, die noch nie von Arbeitslosigkeit bedroht oder betroffen waren, aber vielfach müssen arbeitssuchende Kunden erst mal als Versuchskaninchen herhalten für die Berater, die aus der Arbeitslosigkeit heraus andere beraten.

Ein ehemals arbeitsloser Berater mag sich zwar besser in die Sorgen und Nöte eines arbeitssuchenden Menschen einfühlen können, weil er die Situation aus eigener Erfahrung kennt, aber wenn sein Rat lediglich daraus besteht, Ihren Frust weiter zu verstärken („Ich will ja Ihre Motivation nicht bremsen, aber in Ihrem Alter finden Sie eh nix mehr!“) oder darauf zu warten, bis Sie vom ALG I-Bezug in Hartz IV fallen, können Sie einen solchen Rat vergessen, zumal Ihnen damit die Motivation während der Arbeitssuche genommen wird.

Wenden Sie sich nicht an jemanden, der von seiner eigenen beruflichen Situation selbst frustriert ist!

Wenn Sie Menschen dazu befragen, ob sie sich in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld wohl fühlen, werden Sie feststellen, dass sich Aussagen über das eine oder andere Berufsfeld widersprechen. Manch eine Grundschullehrerin liebt ihren Beruf und ist stolz darauf, Kinder mit Migrationshintergrund, bei denen zuhause kein oder nur wenig Deutsch gesprochen wird, in ihrer Sprachentwicklung zu fördern.

Eine andere stöhnt eher darüber, dass viele Kinder kein richtiges Deutsch sprechen und dass der ganze Beruf frustrierend ist – vor allem dann, wenn manche Primarstufenpädagogen offen zugeben, gar keine Kinder zu mögen, aber lieber mit ihnen arbeiten als mit Jugendlichen, weil von jüngeren Kindern noch nicht der verbale Widerstand bei Ungerechtigkeiten zu erwarten ist wie von Teenagern.

Solche Ratschläge nehmen Sie sich bitte nicht zu Herzen, denn diese könnte Ihre Motivation während der Arbeitssuche negativ beeinflussen.

Wenn Sie den Rat von Beratern – egal, welcher Art – suchen, wenden Sie sich bitte an jemanden, der Sie ermutigt, motiviert und Ihnen Wege aufzeigt, die zum Ziel führen. Vom reinen Stöhnen über die Arbeitsmarktsituation und dem Aufzeigen von Dingen, die nicht funktionieren können, hat noch niemand eine neue Stelle gefunden oder sich erfolgreich selbstständig machen können.

Gehen Sie aktiv auf Unternehmen zu, die Sie interessieren

Da auf Stellenausschreibungen bisweilen mehrere hundert Bewerbungen eingehen und damit die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass Sie in die engere Wahl kommen, ist es hilfreich, von selbst aktiv Firmen anzusprechen, ob sie jemanden mit Ihren Fähigkeiten und Qualifikationen einstellt.

Auch hier wird sicherlich vielfach ein „Nein“ erfolgen, aber Sie haben bei der Vorgehensweise immerhin die Chance, schon im Vorfeld herauszufinden, wie mit Bewerbern und Mitarbeitern umgegangen wird – und nicht erst, nachdem Sie die Stelle angetreten haben. Gleichzeitig hat die aktive Direktansprache den Vorteil, dass Sie meist nicht mit vielen hundert anderen Kandidaten um eine Stelle konkurrieren müssen.

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