Nutzen Sie diese Alternativen zu Bewerbungen auf Stellenanzeigen

Die meisten Arbeitsuchenden gehen trotz vieler negativer Erfahrungen immer noch davon aus, dass der beste Weg zur neuen Stelle über die Beantwortung von Stellenanzeigen bzw. die Schaltung von Stellengesuchen führt. Warum diese Möglichkeiten nicht immer der beste Weg sind und welche Alternativen es zu Stellenanzeigen gibt, lesen Sie hier.

Richard Bolles weist in seinem Bestseller „Durchstarten zum Traumjob“ gerade in den ersten Kapiteln darauf hin, dass die klassischen Bewerbungsmethoden Antworten auf Stellenanzeigen, Stellengesuche und die Einschaltung privater Arbeitsvermittler zu den aussichtslosesten Methoden gehören, eine neue Stelle zu finden. Vor allem für eine Stelle, die den individuellen Neigungen und Kompetenzen des Kandidaten Rechnung trägt.

Für die Tatsache, dass Arbeitsuchende trotz hunderter schriftlicher Bewerbungen leer ausgehen bei der Stellensuche, gibt es eine Reihe von Gründen.

Warum Bewerbungen auf Stellenanzeigen nicht zwingend zielführend sind

Oft kommen auf eine Stellenanzeige dutzende, wenn nicht gar mehrere hundert Bewerbungen, abhängig von der Betriebsgröße des ausschreibenden Unternehmens und dessen Image. Aufgrund der Vielzahl der Bewerbungen gehen auch gute Kandidaten in der Masse unter. Dies passiert vor allem, wenn sie Eigenschaften mitbringen, die in den Augen mancher Personalverantwortlicher stören, wie beispielsweise zu alt (40 und älter), zu jung (unter 25), mangelnde Branchenkenntnisse, zu gering oder überqualifiziert für die Stelle etc.

Selbst, wenn Sie alle Voraussetzungen für die ausgeschriebene Stelle erfüllen, besteht immer noch die Gefahr, dass Ihre Bewerbung in der Masse einfach untergeht.

Darüber hinaus beginnen Bewerber ihre Suche zunächst bei Stellenanzeigen und verlegen sich dann unter Umständen auf die Schaltung von eigenen Stellengesuchen und die Hinzuziehung von privaten Arbeitsvermittlern. Arbeitgeber starten ihre Suche nach neuem Personal jedoch meist umgekehrt, d. h. sie schalten erst eine Stellenanzeige, wenn sie auf anderem Wege nicht fündig wurden.

Zudem müssen manche Stellen, gerade im öffentlichen Dienst, offiziell in Jobbörsen oder Zeitungen ausgeschrieben werden, obwohl bereits intern längst feststeht, wer die Stelle bekommt.

Die Aussichtslosigkeit von Stellengesuchen

Oft übersteigt die Zahl der Stellengesuche in Printmedien oder Online-Datenbanken die Zahl der angebotenen freien Stellen bei weitem. Auch hier haben Sie selbst als gut qualifizierter Kandidat kaum die Chance, sich mit Ihrem Stellengesuch aus der Masse angenehm hervorzuheben, zumal die meisten Stellengesuche ja eher kleine Kästchen sind, in der Sie sich, Ihre Persönlichkeit und Ihre Kompetenzen gar nicht effektiv hervorheben können. Nur wenige Arbeitgeber haben die Zeit und machen sich die Mühe, Stellengesuche nach geeigneten Kandidaten zu durchforsten.

Private Arbeitsvermittlung: auch nicht unbedingt eine Alternative zu Stellenanzeigen

Sie können, wenn Sie arbeitslos sind, über die zuständige Arbeitsagentur oder das zuständige Jobcenter einen Vermittlungsgutschein bekommen, sodass die Behörde im Erfolgsfall die Vergütung für den Arbeitsvermittler zahlen muss. Als Selbstzahler schwanken die Honorare für eine erfolgreiche Vermittlung zwischen einigen hundert und mehreren tausend Euro, sodass diese Beträge gerade für Arbeitslose kaum erschwinglich sind.

Meist verfügen auch die privaten Arbeitsvermittler nur über ein bestimmtes Kontingent an Stellen, die Sie anbieten können – vielfach verlaufen auch die Bemühungen eines Kandidaten, über die private Arbeitsvermittlung eine neue Arbeitsstelle zu finden, genauso erfolglos wie die Beantwortung von Stellenanzeigen mittels Bewerbungen oder die Schaltung eigener Stellengesuche.

Alternativen zu den drei aussichtslosesten Methoden, eine neue Stelle zu finden

Auch, wenn die nachfolgende Methode natürlich wesentlich zeitaufwändiger ist als die Beantwortung von Stellenanzeigen, der Kontakt zu privaten Arbeitsvermittlern und/oder die Schaltung eines Stellengesuchs, so sind die Aussichten hier erfolgsversprechender als bei den drei o. g. Methoden. Fragen Sie einfach in jedem Betrieb oder jedem Büro nach, das Menschen mit ihren Fähigkeiten brauchen könnte, ob dort eine Stelle frei ist oder nicht.

Das Schlimmste, was Ihnen passieren kann, ist, dass man Ihnen mit Bedauern mitteilt, keine freien Stellen zu haben – oder, dass Sie bereits im Vorfeld feststellen, dass Sie sich in dem Unternehmen nicht wohlfühlen werden, weil Sie wenig wertschätzend und zuvorkommend behandelt werden, sondern eher als lästiger Störenfried. Dies ist jedoch wesentlich besser, als immer gegen die gleichen Frustrationsfaktionen kämpfen zu müssen wie Absagen, zu langen Antwortzeiten auf Ihre Bewerbungen, gar keine Reaktion etc.

Voraussetzung ist natürlich auch, dass Sie sich vorher über das Unternehmen informiert haben, denn es wirkt wenig überzeugend auf potentielle Arbeitgeber, wenn Sie beispielsweise im Betrieb als Schreiner vorsprechen, obwohl lediglich Metallfacharbeiter und Bürokräfte für die Verwaltung eingestellt würden – im Stahl- und Metallbau beispielsweise haben Schreiner natürlich kaum eine Chance, egal, wie gut und sympathisch sie sind.

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