So haben Sie gerade in den Anfangsjahren Ihre Fixkosten im Griff

Fixkosten sind vereinfacht ausgedrückt die Anteile an Ihren Gesamtkosten, die über einen längeren Zeitraum konstant bleiben – Abschreibungen, Büromieten, Versicherungsprämien, Grundgebühren etc. Fixkosten können Sie also nicht einfach kurzfristig reduzieren. Fixkosten fließen weiter von Ihrem Konto ab, auch wenn die Einnahmen ausbleiben. Können Sie dann das Ruder auf der Einnahmeseite nicht schnell genug herumreißen, steuern Sie direkt in die Zahlungsunfähigkeit, aus der Sie gewiss keine Bank befreit.
Warum gerade Fixkosten so gefährlich sind
Die meisten Kleinunternehmer arbeiten mit nur einer relativ dünnen Kapitalausstattung. Sie haben privates Geld in Ihre Unternehmern gesteckt und dafür nicht selten Ersparnisse aufgebraucht. Nachfinanzierungen, weil die Einnahmen nicht wie ausgerechnet fließen, werden dann ausgesprochen schwierig.
Das heißt: Sie erhalten sich Ihren finanziellen Handlungsspielraum als Basis Ihrer selbstständigen Existenz, wenn Sie Ihre Ausgaben jederzeit Ihren Einnahmen anpassen können. Das ist jedoch bei Fixkosten nahezu unmöglich.
Fixkosten geringhalten: Langfristige Verbindlichkeiten scheuen
Der Ausweg: Die Fixkosten sollten in Ihrem Unternehmen nicht vor, sondern höchstens mit den tatsächlichen Einnahmen wachsen. Betrachten Sie sämtliche Verbindlichkeiten, die Sie über einen längeren Zeitraum eingehen sollen, sehr kritisch. Versuchen Sie, solche Kosten so klein wie möglich zu halten. Und suchen Sie nach Möglichkeiten, um sie ganz zu vermeiden.
Die Fixkosten-Falle Nr. 1: Zu teures Büro oder Geschäftslokal angemietet
Sie sind mit Ihrem Unternehmen von zu Hause aus gestartet, sehnen sich aber jetzt nach mehr Trennung von Privat- und Geschäftsleben? Lassen Sie sich von niemandem Gewerbeflächen schönreden, die für Ihren Zweck noch überdimensioniert sind: „Hier haben Sie Raum für Ihr Firmenwachstum!“ hört sich optimistisch und vorausschauend an, belastet Sie aber nur unnötig mit Fixkosten, die Ihr Wachstum gerade verhindern können.

Denken Sie zudem daran, dass eine größere Fläche auch weitaus höhere Betriebskosten verursacht. Vermeiden Sie Verträge, die über fünf oder noch mehr Jahre gehen sollen.

Mögliche Auswege: Wenn Sie kurzfristig mehr Platz brauchen, fragen Sie bei Nachbarn oder anderen Unternehmern, ob sie Ihnen einen Raum untervermieten. So können Sie einen Komplettumzug auf später verschieben, wenn Ihre Erträge stabiler sind und Sie genauer wissen, was Sie sich tatsächlich leisten können.

Falle Nr. 2: Unnötige Geschäftswagen leasen oder finanzieren
Nehmen Sie es bitte nicht übel:  Aber wer sich viel mit Geschäftsgründern beschäftigt, stellt fest, dass viele von Ihnen sich mehr mit der Anschaffung eines geeigneten und adäquaten Geschäftswagen kümmern als damit, wie sie neue Kunden gewinnen können.

Machen Sie nicht den gleichen Fehler: Natürlich können Sie als Selbstständiger ein dickes Auto besser von der Steuer absetzen, als ein Angestellter. Aber wer etwas absetzen will, muss es erst mal bezahlen!

Unnötige Fixkosten könne auch Mitarbeiter sein, die Sie (noch) gar nicht voll beschäftigen, aber dennoch (schon) voll bezahlen müssen. Ebenfalls sollten Sie überprüfen, ob Sie eventuell zu viele oder zumindest die falschen Versicherungen abgeschlossen haben. Versuchen Sie alles, um die Fixkosten insgesamt so gering zu halten wie irgendwie möglich. Nur so sind Sie flexibel und auch spontan in der Lage, auf sich ändernde Umstände zu reagieren.