Ihre wirksamen Top-10-Maßnahmen gegen gefährliche Spam-E-Mails

Wer Spam-E-Mails nur für lästig hält, unterschätzt die Gefahren! Es wird nicht nur aggressiv für überflüssige bis gefährliche Pharmaprodukte, betrügerische "Geldanlagen" und dubiose Produkte aller Art geworben, es wird auch Phishing betrieben und Schadsoftware eingeschmuggelt. Mit den folgenden Tipps zur "E-Mail-Hygiene" halten Sie Ihr Postfach sauber.

Unerwünschte E-Mails sind für die meisten Internetnutzer ein ständiges Ärgernis. Trotz Filtersoftware und vieler Schutzmaßnahmen der E-Mail-Provider werden in Deutschland pro Tag rund 300 Millionen Spam-Nachrichten in die privaten E-Mail-Postfächer zugestellt. Drei von vier Deutschen (75 Prozent), die über ein privates E-Mail-Postfach verfügen, geben an, täglich mindestens eine Spam-E-Mail zu erhalten.

Im Durchschnitt laufen pro Tag sogar rund neun Spam-Nachrichten in den privaten E-Mail-Postfächern der Deutschen ein. Und das ist nicht ungefährlich! Denn Spams können nicht nur lästig sein und unerwünschte Werbung enthalten, oft stecken Betrüger dahinter oder es wird versucht, Schadsoftware auf dem PC des Empfängers zu installieren. Zwar droht in Deutschland Spam-Versendern ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro, doch die meisten Spam-E-Mails werden aus dem Ausland verschickt und das in Deutschland geltende Recht lässt sich faktisch nicht durchsetzen.

Tatsache ist, Sie sollten selbst etwas tun, um die Spam-Anzahl in Schach zu halten. Dazu gibt der BITKOM-Verband hilfreiche Tipps, die wir redaktionell zu Ihren Top-10-Anti-Spam-Tipps ergänzt haben:

1. Private Mail-Adresse schützen

Auf den ersten Blick mag es praktisch wirken, alle Tätigkeiten mit einer E-Mail-Adresse durchzuführen. Tatsächlich aber ist das äußerst leichtfertig. Geben Sie Ihre private E-Mail-Adresse nur in sicheren Ausnahmefällen an persönlich bekannte Empfänger heraus.

2. Zusätzliche Mail-Adresse anlegen

Sofern noch nicht geschehen, legen Sie eine praxisgerechte Struktur für Ihre E-Mails an. Für Chats, Registrierung von Software, Bestellungen und ähnliche Dienste verwenden ist es besser, sich eine zweite Mailadresse zuzulegen. Wer über diese E-Mail viel Spam bekommt, kann einfach zu einer neuen wechseln. Nötigenfalls kommen noch berufliche oder projektbezogene Mailadressen hinzu.

3. Ungewöhnliche E-Mail-Adresse wählen

Viele Spam-Versender arbeiten nach einem Zufallsprinzip. Sie generieren automatisch Adressen und probieren diese aus. Ungewöhnliche Zeichenfolgen in der Mail-Adresse – etwa ein Unterstrich anstelle eines Bindestrichs oder eine Zahl – erschweren den Erfolg der Spammer.

4. E-Mail-Adresse im Web kodieren

Oft sammeln Spammer auch Adressen auf Webseiten. Wer seine E-Mail-Adresse im Web angibt, etwa auf der eigenen Homepage, kann das erschweren: Zum Beispiel, indem er das @-Zeichen kodiert (vorname.name [at]provider.de) oder die E-Mail-Adresse als Bilddatei hinterlegt wird.

5. E-Mail-Adresse in Communitys verbergen

Nutzer sollten die eigene E-Mail-Adresse in Online-Netzwerken wie Facebook oder Xing nicht allen zugänglich machen. Viele Communitys bieten individuelle Datenschutz-Einstellungen an. Dort kann festgelegt werden, dass nur die eigenen Freunde oder Geschäftspartner die Adresse sehen dürfen.

6. Spam-Filter nutzen

Mit Hilfe von Spam-Filtern gelangen weniger unerwünschte Mails in den Posteingang. Die Filter sortieren verdächtige Mails aus und legen sie meist in einem gesonderten Ordner ab. Spam-Filter sind als Software für den eigenen PC oder als Service der E-Mail-Provider verfügbar. Zudem gibt es Dienstleister, die eine externe Spam-Filterung anbieten. Zudem können Sie in verbreiteten Mailprogrammen wie Outlook oder Thunderbird Ihre eigenen Filterregeln definieren.

7. Erkannte Spam-Mails nicht öffnen

Ob Viagra in neutral verpackten Krankenhausdosierungen, Kasino- oder Preisausschreiben-Gewinne, Nacktbilder von Promis oder Ihrer Nachbarn: Sämtliche dieser vorgegaukelten Angebote dienen nur dazu, dass Sie die Nachricht öffnen. Wenn Ihr Verstand also die Falle erkennt, öffnen Sie Spam-Mails grundsätzlich erst gar nicht, am besten sofort löschen.

8. Nicht auf Links in Spam-E-Mails klicken

Auf keinen Fall sollten Links in Spam-E-Mails angeklickt werden. Dahinter können sich Schadprogramme verbergen. Im E-Mail-Programm sollte zudem auch der automatische Download von Bildern deaktiviert werden. Denn dies kann dem Spam-Versender anzeigen, dass seine Mail geöffnet wurde und diese Adresse also aktiv genutzt wird.

9. Niemals auf Spam–E-Mails antworten

Und falls Sie zu recht erbost sind über diese Belästigung, antworten Sie trotzdem nicht, denn damit unterstützten Sie das „Geschäftsmodell“ auch noch. Niemals sollten Sie auf Spam-E-Mails antworten! Auch vermeintliche Abmelde-Optionen – etwa für Newsletter – sollten nicht unüberlegt genutzt werden. Diese Rückmeldungen sind für Spammer eine Bestätigung, dass die gewählte E Mail-Adresse aktiv ist. Künftig gibt es dann eher noch mehr unerwünschte Post.

10. Mails an mehrere Empfänger als Blindkopien verschicken

Gehen Sie vorsichtig mit Kontakten von Verwandten, Freunden und Kollegen um! Wer Mails an mehrere Personen verschickt, sollte alle Adressen in ein Feld vom Typ „BCC“ eingeben. Dann sehen die Empfänger die fremden Adressen nicht.

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