Wasserschaden am PC: So retten Sie Ihre Daten

Wasserschaden am PC: Die aktuellen Nachrichtensendungen und die Statistiken der Versicherer belegen: Immer häufiger kommt es zu dem Extremfall, dass ein PC durch Wasser bei einer Überflutung, durch Löschwasser oder einen Leitungsschaden "geflutet" wird. Wenn Sie schnell und richtig reagieren, bleibt der materielle Schaden im Rahmen und vielleicht können Sie noch wertvolle Daten retten.

Wasserschaden am PC: Immer mehr PCs, immer extremere Wetterlagen
Das Wetter wird immer extremer. Schwere Gewitter und Überschwemmung nehmen zu. Die Statistiken der Versicherer belegen, dass es immer häufiger passiert, dass beispielsweise in einem vollgelaufen Keller auch ein PC unter Wasser gerät. Doch was ist dann an Notrettungsmaßnahmen zu tun? Wir haben einige wichtige Punkte für Sie zusammengestellt:

Wasserschaden am PC: So handeln Sie schnell und haben gute Chancen auf Datenrettung 

  1. Traurig, aber wahr: Der PC insgesamt ist nicht mehr zur retten. Durch die schnell einsetzende Korrosion ist kein sicherer Anschluss und Betrieb mehr möglich. Da es sich meist um stark verschmutztes Wasser handelt, werden zudem auch Lüfter und andere mechanische Teile wie CD/DVD-Laufwerke völlig unbrauchbar. Vorsicht! Falls auch das PC-Netzteil mit abgetaucht war, besteht durch Kriechströme beim Versuch der Inbetriebnahme sogar Lebensgefahr, auch wenn der Rechner oberflächlich wieder trocken wirken sollte.
  2. Sofern es sich um einen neueren Rechner handelt, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit die teure CPU gerettet werden. Die hochwertigen Kontakte der CPU sind gegen schnelle Korrosion relativ sicher und die CPU hat keine beweglichen oder wasserempfindlichen Teile. Nach Reinigung und Trocknung kann sie wahrscheinlich problemlos in einem anderen PC weiterverwendet werden. Mit ein bisschen Glück gilt gleiches für die Speicherbausteine (RAM-Module) auf der Hauptplatine.
  3. Weitere Hoffnung: Da die Festplatte gekapselt ist und durch das winzige, mit einem festen Filter geschützte Entlüftungsloch der Platte nur sehr langsam Wasser eindringen kann, ist es tatsächlich in vielen Fällen noch möglich, die Platte oder wichtige, ungesicherte Daten teilweise oder sogar vollständig zu retten. Wichtig dabei: Jetzt zählt jede Minute – bauen Sie die Festplatte schnell aus und reinigen und trocknen Sie das Laufwerk gründlich mit einem Föhn. Öffnen Sie die Platte aber keinesfalls, das wäre das endgültige Aus. Lassen Sie die Festplatte dann einige Zeit liegen, damit sie sich an die Raumtemperatur langsam anpasst und kein Kondenswasser im Inneren entsteht. Schließen Sie das Laufwerk dann in einem anderen PC als zweite Platte an und kontrollieren, ob das BIOS die Platte erkennt. Dann ist es am sichersten, mit einem Datensicherungsprogramm ein Image der Platte auf einer anderen Festplatte anzulegen.
  4. Falls die Elektronik der Festplatte an der Geräteunterseite Schaden genommen hat, sind die Daten auf den eigentlichen Platten in dem Laufwerk aber mit guter Wahrscheinlichkeit durchaus noch vorhanden. Sofern es sich um sehr wichtige Daten handelt, können Sie Kontakt mit professionellen Datenrettern aufnehmen, die das Gehäuse der Festplatte in einem Reinraum öffnen und die Ansteuerung mit einer eigenen Elektronik vornehmen.

Unabhängig von diesen Sofortmaßnahmen sollten Sie den Schaden Ihrer Versicherungsgesellschaft melden. Je nach bestehender Versicherung (Elektronikversicherung, Hausratversicherung etc.) und den konkreten Konditionen kann der Schaden ganz oder teilweise durch eine Versicherung abgedeckt sein.

Immer wichtig zu wissen sind die Hotlines der beiden bekanntesten Datenrettungsunternehmen:

  1. Convar
    Hotline: 06331 – 268268
  2. Kroll Ontrack
    Hotline: 0800 – 10121314