Shared Memory: Tappen Sie nicht in die Speicherfalle

Mit "Shared Memory" sind viele preiswerte PCs ausgestattet, insbesondere Notebooks. Notebooks mit Shared Memory eignen sich jedoch nicht als Ersatz für einen Desktop-PC, manche Anschaffung endet dann mit einer Enttäuschung und teuren Fehlinvestition. In diesem Artikel lesen Sie, was Shared Memory genau ist und wie Sie der Shared-Memory-Falle entkommen.

Was genau ist Shared Memory?
Shared Memory (dt. = gemeinsam genutzter Speicher) bezeichnet die gemeinsame Nutzung des Arbeitsspeichers (RAM) durch zwei oder mehrere Prozesse. Die PC-Hersteller haben diese Art der Speichernutzung entwickelt, um eine möglichst effiziente Nutzung des Arbeitsspeichers zu erreichen und gleichzeitig möglichst wenig teures Video-RAM einsetzen zu müssen.

Denn speziell die schnellen Video-RAM-Speicher, die von der GPU (Grafikprozessor) verwaltet werden, gehören zu den teuersten Bauteilen in einem PC oder Notebook.

Shared Memory: Nachteile
Diese Doppelnutzung des Arbeitsspeichers hat allerdings gleich zwei Nachteile: Zum einen ist Standard-RAM bei den Lese- und Schreibzugriffen langsamer als spezialisiertes Video-RAM. Zudem führt die Doppelnutzung bei manchen Anwendungen durchaus dazu, dass der Arbeitsspeicher bis ans Limit ausgelastet wird und sogar Fehler die Folge sein können.

Beispiel: Besitzt ein Rechner 2 Gigabyte Arbeitsspeicher und der Grafikkarte werden davon per Shared Memory 512 Megabyte zugeteilt, bleiben für das Betriebssystem und Ihre sämtlichen Anwendungen nur noch 1,5 Gigabyte übrig. Bei Desktop-PCs kann diese “Shared Memory-Falle” recht leicht behoben werden, indem eine andere bzw. zusätzliche Grafikkarte installiert wird. Bei Notebooks ist diese Aufrüstung bauartbedingt nicht so einfach möglich, weshalb Sie schon bei der Anschaffung diesen Aspekt im Auge haben sollten.

Die Shared-Memory-Falle bei Notebooks
Mit den folgenden vier Checkpunkten vermeiden Sie die Shared-Memory-Falle:

  1. Wenn Sie mit dem Notebook keine aufwändigen Multimedia-Anwendungen oder Spiele laufen lassen möchten, zu einem Notebook mit Shared Memory greifen und dabei tüchtig sparen. Allerdings: Ein solches Notebook ist keinesfalls ein vollwertiger Ersatz eines Desktop-PCs.
  2. Reicht für Ihre Anwendung ein Notebook mit Shared Memory aus, sollte das Gerät mit mindestens 4 GB RAM ausgestattet sein. Dann ist genug Arbeitsspeicher vorhanden, um auch unter Berücksichtigung der Anforderungen des Grafikprozessors noch ausreichend Speicher für Windows und Ihre Anwendungen zur Verfügung zu stellen.
  3. Ist in dem Rechner eine Grafikkarte mit Shared Memory eingesetzt, erkennen Sie das an den Marketingbegriffen HyperMemory (AMD/ ATI ) und TurboCache ( NVidia ).
  4. Rechner mit Shared Memory bieten im BIOS die Möglichkeit, die Nutzung des Speichers zu konfigurieren. Für den Office-Einsatz des Rechners sind kleinere Arbeitsspeicher-Kapazitäten für die Grafik sinnvoll, bei Spielprogrammen kann es zum Beispiel für das Speichern von Texturen nötig sein, die Shared-Memory-Kapazität auf den Maximalwert einzustellen.

Tipp: Shared Memory hat tatsächlich auf Notebooks nicht nur Nachteile. Denn ein Vorteil von Shared Memory ist, dass durch das Einsparen von zusätzlichen Speicher-Chips für das Video-RAM eine bessere Energieeffizienz erreicht wird. Somit verhilft Shared Memory Notebooks damit in der Regel zu einer längeren mobilen Betriebszeit. Wie Sie die Kapazität Ihrer Lithium-Ionen-Akkus im Notebook maximal ausnutzen, erfahren Sie in diesem experto-Artikel.