Nur der beste Chipsatz bringt maximale Leistung für Ihr Geld

Der Chipsatz in einem PC gehört zu den wenig beachteten Baugruppen. Das ist jedoch speziell beim PC-Kauf ein Fehler. PC-Profis ziehen auch den verwendeten Chipsatz mit in die Kaufentscheidung ein, um beste Kompatibilität, Tuning- und Nachrüstungsmöglichkeiten sicherzustellen.

Chipsatz wird oft vernachlässigt
Bei der Beurteilung und Beschreibung eines PC-Systems werden insbesondere im Handel mehr oder weniger immer die CPU-Taktung, die Kapazität von Arbeitsspeicher und Festplatte sowie die Grafikausstattung (Grafikkarte, Grafikadapter) betont. Vom "Chipsatz" ist nur selten die Rede.

PC-Experten ist das allerdings für eine umfassende Beurteilung eines Rechners insbesondere vorm Kauf zu wenig, schließlich möchte man für sein sauer verdientes Geld ja auch die beste Ware erhalten. Daher achten PC-Profis insbesondere auch auf den im Rechner verwendeten Chipsatz.

Was ist der Chipsatz eigentlich genau?
Der allererste IBM-PC verfügte noch über keinen Chipsatz, erst mit dem "286er" ist diese Baugruppe eingeführt worden. Der Chipsatz ist für die Verbindung und den Datenaustausch zwischen Prozessor (CPU) und den anderen Komponenten auf dem Mainboard (Hauptplatine) zuständig. Der Chipsatz steuert zudem die Erweiterungssteckplätze und ist für den wichtigen Datentransfer zum Arbeitsspeicher zuständig.

Kurz gesagt: Der Chipsatz ist der "Kleister", der die ganzen PC-Komponenten zusammenhält. Und da der Chipsatz auch die Steuerung der internen und externen Schnittstellen zur Aufgabe hat, gibt es keine für Sie als Anwender sinnvolle Aktion mit dem PC, an der nicht der Chipsatz beteiligt ist. 

Welche Einstellungen Sie am PC selbst vornehmen können, bestimmen Chipsatz und BIOS
Der Chipsatz besteht bei modernen PCs meist aus einem bis drei Chips, die fest aufgelötet sind, also nicht getauscht werden können. Bekannte Hersteller von Chipsätzen sind AMD, ATI, Intel, Nvidia, SiS und VIA. Eine Vielzahl von Einstellungen, die Chipsatz-Funktionen betreffen, nehmen Sie in Form der PC-BIOS-Einstellungen vor.

Welche das bei Ihrem Rechner genau sind, entnehmen Sie dem Handbuch zum Rechner oder dem Mainboard. Für die Beurteilung und den Kauf eines Rechners sind unter dem Blickwinkel des Chipsatzes insbesondere diese Punkte wichtig zu wissen:

  • Der Trend zur Integration von immer mehr Funktionen nimmt weiter zu, infolgedessen wird der Chipsatz immer "intelligenter". Beispielsweise ist er auch für die Mainboard-Analyse (Spannungen, Betriebstemperaturen) und Bustakte zuständig. Wer also Interesse an leistungssteigerndem Tuning hat, sollte darauf achten, dass der Chipsatz erlaubt, diese Werte zu verändern.
  • Welche Prozessortypen sich in einem PC verwenden lassen, bestimmt ebenfalls der Chipsatz. Während manche Chipsätze, speziell von AMD, gleich ein Dutzend unterschiedliche CPU-Typen unterstützen, sind z. B. Intel-Chipsätze in aller Regel nur für sehr wenige CPU-Typen ausgelegt. Also eine wichtige Information für Anwender, die möglicherweise später Interesse an einem CPU-Tuning haben.
  • Nicht zu vergessen: Selbst bei einem Rechner, bei dem theoretisch alle anderen Komponenten gleich sind, kann sich alleine durch den Chipsatz ein Leistungsunterschied von bis zu 10 Prozent ergeben. Hierfür gibt es allerdings keine allgemeingültigen Regeln, da helfen nur aktuelle Testberichte.
  • Auch akustisch spielt der Chipsatz eine Rolle. Denn durch die hohe Integration von immer mehr Funktionen in Kombination mit hohen Taktraten müssen manche Chipsätze gekühlt werden, teils sogar mit aktiven Lüftern. Dafür werden meist kleine 40 mm-Lüfter, die aufgrund der hohen Drehzahl in vielen Fällen alles andere als leise sind. Wer am Arbeitsplatz einen leisen Rechner wünscht, sollte unbedingt darauf achten, einen Rechner mit passiv gekühltem Chipsatz zu erwerben.