So rüsten Sie ein Diskettenlaufwerk für die Datenrettung von einer Diskette nach

Neue Rechner werden schon länger nicht mehr mit einem Diskettenlaufwerk ausgestattet. Doch wer für eine Datenübernahme keinen PC mehr mit einem solchen veralteten Laufwerk zur Verfügung hat, der muss zur Selbsthilfe greifen, bevor er wertvolle Daten möglicherweise verliert.

Heutige PCs und Notebooks ohne Diskettenlaufwerk
Schon seit längerer Zeit werden neue PCs und Notebooks nicht mehr mit einem Diskettenlaufwerk ausgerüstet. Das ist auch gut und richtig, schließlich kann man mit einer Datenkapazität von 1,44 MB heute wirklich nichts mehr anfangen. Allerdings hat die Sache trotzdem einen Haken, denn es gibt durchaus Situationen, in denen ein Diskettenlaufwerk auch heute noch hilfreich oder gar notwendig sein kann:

  • Wer alte, möglicherweise wichtige Daten von Disketten auslesen möchte, kommt um ein Laufwerk nicht umhin.
  • Zudem gibt es gar nicht mal so alte Mainboards, bei denen ein Flashen des BIOS nur von Diskette, nicht aber vom USB-Stick unterstützt wird.
  • Sogar Windows XP kennt noch die "Kennwortrücksetzdiskette". Was tun, wenn nach einer Systemkopie auf dem neuen System kein Diskettenlaufwerk mehr da ist?

Diskettenlaufwerk direkt an das Mainboard anschließen
Für fortgeschrittene PC-Anwender sind das aber alles keine echten Probleme, denn sie schließen einfach ein Diskettenlaufwerk direkt an das Mainboard (die Hauptplatine) an.

Ein Diskettenlaufwerk gibt es preiswert für ca. 8 Euro, das notwendige 34-polige Flachbandkabel liegt jedem Mainboard bei oder kostet in der PC-Werkstatt "1 Euro in die Kaffeekasse", und die Spannungsversorgung des Laufwerks gibt es kostenlos vom PC-Netzteil. Gehen Sie prinzipiell in diesen vier Schritten vor:

  1. Ein fester Einbau des Diskettenlaufwerks ist nicht unbedingt nötig. Aber praktisch alle Desktop-Gehäuse verfügen einen Standard-3,5-Zoll-Einbauschacht, der z. B. auch oft für interne Multicard-Reader verwendet wird.
  2. Schließen Sie für die Spannungsversorgung einen kleinen Molex-Stromverbinder vom PC-Netzteil am Diskettenlaufwerk an.
  3. Das Datenkabel (Flachbandkabel) verbinden Sie mit der 34-poligen  Pfostenbuchse auf dem Mainboard. Die Orientierung des Kabels zeigt der Hinweis "Pin 1" oder ein kleiner Pfeil. Weitere Hinweise hierzu entnehmen Sie dem Handbuch zu dem PC bzw. dem Mainboard.
  4. Wichtig: Wenn nach dem Einbau und dem Anschluss des 3.5-Zoll-Stromverbinders und des 34-poligen Datenkabels beim Einschalten die Leuchtdiode des Diskettenlaufwerks Dauerlicht zeigt, ist das Datenkabel um 180 Grad verdreht aufgesteckt. Dabei kommen zwar weder Mainboard noch Diskettenlaufwerk zu Schaden, aber jede eingelegte Diskette wird gelöscht. Schalten Sie daher bei dieser Beobachtung Ihren PC wieder aus und drehen Sie das Flachbandkabel am Laufwerk um. Nun sollte die LED am Laufwerk beim PC-Start nur einmal kurz aufblinken, dann ist der Anschluss in Ordnung.

Ist alles korrekt angeschlossen, starten Sie Windows. Der Treiber für den Diskettenlaufwerk-Controller bzw. das Diskettenlaufwerk wird automatisch eingebunden. Sollte das Laufwerk nicht erkannt werden, ist es im PC-BIOS  abgeschaltet (disabled). Rufen Sie das PC-BIOS auf und schalten Sie auf "enabled" um. Weitere Hinweise zum BIOS finden Sie in der Dokumentation zu
Ihrem Rechner. Nun steht der Nutzung des Diskettenlaufwerks nichts mehr im Weg.