Kaufen Sie gerade Pferdefleisch? Informieren Sie sich mit einer App

Rind und Pferd sind auf der Wiese gut zu unterscheiden, in Bolognese-Sauce, Gulasch oder Lasagne lässt sich Pferdefleisch jedoch nur noch per Gentest nachweisen. Zu aufwändig bei Ihrem Einkauf im Supermarkt, aber wofür haben Sie ein Smartphone? Mit der richtigen App entlarven Sie Pferdefleisch im Einkaufswagen und erfahren auch noch, ob die Ware schmeckt, gesund und preisgünstig ist.

Der Pferdefleisch-Skandal ist von England zu uns herüber geschwappt

Undeklariertes Pferdefleisch gibt es nicht nur in England und nicht nur in Lasagne. Ob Sie bei Aldi, Edeka, Eismann, Ikea, Kaufland, Konsum, Lidl, Metro, Netto, Norma, Real, Rewe oder Tengelmann einkaufen – überall war oder ist noch Pferdefleisch in den Regalen, es steht auf den Produkten nur etwas anderes drauf.

Gefunden wurde Pferdefleisch bisher in Cheeseburgern, im Döner einer Leipziger Imbissbude, in Lasagne, Ravioli, Rindergulasch, Spaghetti Bolognese und anderen Bolognese-Produkten sowie Zigeuner Hacksteaks. Die Untersuchungen werden noch Monate wenn nicht Jahre laufen, denn die Genlabors sind völlig überlastet – es ist daher noch von vielen weiteren "Pferde-Spezialitäten" auszugehen.

Wo Sie Informationen zu den Pferdefleisch-Produkten finden

Einen guten Überblick bietet Ihnen die Informationsseite des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Links in der Tabelle führen zu den Informationsseiten der Bundesländer.

Auch die Webseite Lebensmittelwarnung der Bundesländer und des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit informiert.

Pferdefleisch ist hier noch die harmloseste Zutat, Sie erhalten hier auch Warnungen vor Produkten mit gesundheitsgefährdenden Verunreinigungen wie Giftpilze (!), Glassplitter, Nagerkot oder Metallteile.

Schließlich gibt es noch die Seiten der Verbraucherzentralen wie der Tabelle von Hamburg, die "Ross und Reiter" nennt.

Schneller informiert mit der Barcoo-App: Lebensmittel scannen und erst einmal abchecken

Sie könnten sich nun täglich durch diese Webseiten wühlen, um anschließend wieder ein paar Lieblingsgerichte wegen Rosstäuscherei vom Einkaufszettel zu streichen, doch das ist recht zeitaufwändig. Einfacher geht die Lebensmittelkontrolle mit der kostenlosen App Barcoo.

Diese App macht Ihr Handy zum Barcode-Scanner und liefert Ihnen dann zum gescannten Produkt interessante Informationen wie Preisvergleiche, Testberichte und eben auch zu den Inhaltsstoffen. In Sachen Pferdefleisch arbeitet Barcoo mit der Verbraucherzentrale Hamburg zusammen und liefert deren Informationen.

Angeboten wird Barcoo für Smartphones mit den Betriebssystemen Android, Blackberry, iOS (iPhone, iPad und iPod Touch), Windows Phone und für Samsung-Handys.

Funktioniert die Pferdefleisch-Warnung mit Barcoo auch?

Zum Test hat der Autor in der App ein paar Pferdefleisch-Kandidaten eingegeben, hier das Ergebnis:

  • Barcoo zeigte bereitwillig die nächsten beiden Netto-Märkte, wo es die Tiefkühl-Lasagne "Mamma Mia" gibt – seit 23.2.2013 ist dieses Produkt "Pferdefleisch-verdächtig". Der Test wurde vier Tage später gemacht und Barcoo warnte nicht!
  • Dagegen wurde bei der Lasagne Bolognese von Rewe direkt mit "Verdacht auf Pferdefleisch" gewarnt, ein Link führte zu weiteren Informationen der Verbraucherzentrale Hamburg mit Stand Februar 2013. Die Information war gerade einmal eine Woche bekannt.
  • Gewarnt wurde auch vor der Penne Bolognese, die laut Stiftung Warentest ein gutes Preis/Leistungsverhältnis  hat. Dazu die Anmerkung von Barcoo: "Geschmacklich gibt es bessere!" und noch ein Rezept wie Sie "billiger und besser" die Penne selbst machen.

Tagesaktuell ist Barcoo also nicht, aber durchaus brauchbar und wegen den vielen interessanten Informationen rund um die gescannten Produkte, der integrierten Einkaufsliste und Navigation zum nächsten Supermarkt mit dem gewünschten Produkt absolut empfehlenswert.

Liebhaber von Pferdefleisch nutzen Barcoo zudem angeblich für eine ganz andere Funktion: Der Scanner soll nicht abschrecken, sondern ihnen günstige Bezugsquellen für ihr geliebtes Pferdefleisch zeigen. Vielleicht nutzen die Hersteller den Trend und bieten bald Penne Cavallo statt Penne Bolognese an. Das klingt besser und die Bezeichnungen stimmen wieder.