Es gibt nicht nur iBooks: eBooks auf iPhone und iPad lesen

Apple bietet zum Lesen von eBooks die App iBooks gratis an. Die neue Version von iBooks bringt weitere Verbesserungen, doch es gibt auch andere eBook-Reader für iPhone und iPad. Damit wird Ihr iPad zum Beispiel Kindle-kompatibel und Sie haben Zugriff auf eBooks von Amazon. Durch mehrere eBook-Reader wächst die Auswahl und Sie sparen durch rund 2 Millionen kostenlose eBooks viel Geld.

iBooks für iPhone und iPad: Was die neue Version 1.5 der App leistet

Apple hat seit der Einführung von iBooks und dem iBook-Store im Juni 2010 das größte Angebot an deutschsprachigen Titeln auf dem Markt. iBooks ist nicht vorinstalliert, der eBook-Reader wird im AppStore kostenlos für iPhone, iPad und iPod Touch mit iOS 4 oder 5 angeboten.

Nachdem Sie iBooks installiert haben, können Sie eBooks im Format ePUB oder PDF damit öffnen und in einer Buch-ähnlichen Darstellung lesen. Entweder Sie kaufen die eBooks im iBook-Store von Apple oder Sie ziehen diese über iTunes auf das Symbol Ihres iPhone, iPad oder iPod Touch.

Achtung: Durch digitale Rechte geschütztes eBooks gibt iBooks nicht wieder!

Der "Buchladen" von Apple hat eine sehr große Auswahl auch kostenloser Bücher. Das sind meist Klassiker wie "Robinson Crusoe", aber es gibt auch einige aktuelle Bücher gratis, darunter die Handbücher zu Apple-Geräten und iOS. Die gemeinfreien Bücher werden ab Version 1.5 von iBooks mit neuen klassischen Umschlägen schöner dargestellt.

Haben Sie viele eBooks, können Sie diese in der "Bibliothek" von iBooks in Sammlungen ordnen. Eingestellte PDF-Dateien werden automatisch in eine neu erstellte Sammlung PDF übertragen. Sammlungen lassen sich einfach unter einem frei vergebbaren Namen erstellen.

Das Lesen selbst umfangreicher eBooks ist mit dem iPad sehr gut machbar, auch wenn das reflektierende Display von iPad und Co. ergonomisch nicht mit der elektronischen Tinte eines Kindle- oder Sony-Readers mithalten kann.

Der ab iBooks 1.5 neu vorhandene Nachtlesemodus schont die Augen beim Lesen im Dunkeln. Es kann jetzt unter sieben Schriften gewählt werden, darunter ab iBooks 1.5 die Schriften Athelas, Charter, Iowan und Seravek.

Wählen Sie über das Buchstaben-Symbol erst "Themen" und dann "Sepia" aus, sieht ein eBook auf dem iPad in der 3D-Darstellung fast wie ein gedrucktes Buch aus.

Mehr Platz für den Text haben Sie mit der Option "Vollbild", dann geht aber die 3D-Darstellung der Seiten und der Bindung verloren und damit das vom gedruckten Buch her vertraute Bild.

Sie können zu einem Buch Notizen und farbige Lesezeichen hinzufügen, der Seitenwechsel per Geste erinnert stark an das Umblättern einer Seite, viel besser geht es eigentlich nicht mehr. Ab iBooks 1.5 lässt sich Text sogar mit verschiedenen Farben markieren.

Lediglich die bis zu einem Monat lange Akkulaufzeit eines Kindle und ein mattes Display wären wünschenswert, doch das hat mit der iBooks-App nichts zu tun und ein iPad kann auch tagelang ohne Steckdose durchhalten, wenn es nicht zehn Stunden am Stück genutzt wird.

Das iPad wird mit der kostenlosen Amazon-App zum Kindle

Haben Sie bereits eBooks aus dem Kindle-Store gekauft, ist die kostenlose Kindle-App ein Muss. Ihre Kindle-Titel lassen sich auf das iPad laden, sobald Sie sich mit Ihrem Amazon-Konto angemeldet haben.

Sie können allerdings nicht direkt aus der Kindle-App heraus bei Amazon einkaufen, sondern müssen dazu über Safari in den Kindle-Shop wechseln. Apple erlaubt einen direkten Shop-Zugang nur bei seinem iBooks und anderen Apps des Unternehmens.

Amazon bietet seit kurzer Zeit aber einen Cloud-Service, über den sich auch Word-Dokumente und PDF-Dateien auf einem Kindle und damit auch in der Kindle-App anzeigen lassen.

Sie schicken die Dateien dazu einfach an Ihre kindle.com-Adresse, die Sie bei Amazon kostenlos anfordern können. Das ist wiederum bequemer als bei iBooks und entschädigt für den Safari-Umweg beim Bestellen von Büchern.

Die Lesbarkeit der Texte in der Kindle-App ist gut, auch wenn hier nur eine Schrift zur Auswahl steht, die in sechs Schriftgrößen variierbar ist. Der Hintergrund kann weiß, schwarz oder sepia sein, ganz wie bei iBooks, auch das Blättern funktioniert per Geste – nur die 3D-Darstellung fehlt, der "Buch-Eindruck" wie bei iBooks entsteht daher nicht.

Amazon bietet im Kindle-Store nach eigener Angabe über 950.000 eBooks an, nur ein sehr kleiner Teil davon ist allerdings in deutscher Sprache. Es gibt aber garantiert Titel zu entdecken, die Apple nicht hat. Dazu unterscheiden sich die Preise teilweise sehr deutlich, so dass sich auch ein Preisvergleich lohnt.

Sie sollten daher die Kindle-App neben iBooks installieren. Zusätzlich gibt es mit MegaReader und Stanza noch zwei weitere eBook-Reader, die für Sie interessant sein können.

Mit dem MegaReader Zugriff auf über 1,8 Millionen kostenlose Bücher

Der MegaReader kostete zum Testzeitpunkt 1,59 € und ist damit der einzige hier vorgestellte eBook-Reader, für den Sie bezahlen müssen. Dafür bietet er nach eigener Aussage Zugang zu über 1,8 Millionen kostenlosen Büchern im ePUB-Format, davon sind 22 bereits vorgeladen.

Die Bedienung ist einfach, das Menü erscheint jederzeit nach einem Tipp auf die Mitte des Bildschirms. Dazu erhalten Sie Tipps zur Bedienung. Das Blättern erfolgt wie bei den anderen eBook-Readern per Wischen von links nach rechts oder rechts nach links am Seitenrand, lässt sich aber wie die gesamte Darstellung an Ihre Wünsche anpassen.

Sie haben die Wahl zwischen 23 Schriftarten, einer Schriftgröße von 8 bis 75 Punkt, zwei Dutzend Farbschemata, einer beliebigen Text- und Seitenfarbe, bis zu 3 Spalten im Hoch- oder Querformat und können sogar die Seitenbreite und die Darstellung des Seitenübergangs einstellen. Ob das allerdings alles zum Lesen erforderlich ist, darf bezweifelt werden, hier ist wohl der Spieltrieb mit den Programmierern durchgegangen.

Der Zugriff auf die kostenlosen Bücher geht mit MegaReader wirklich einfach. Allerdings sollten Sie wissen, dass die meisten kostenlosen Bücher erstens Klassiker und zweitens in englischer Sprache sind. Zudem werden auch Schaltpläne als Bücher gezählt und längst nicht jeder Download funktioniert. Das liegt aber nicht am eBook-Reader sondern an den jeweiligen Servern bzw. Anbietern der kostenlosen eBooks.

Stanza bietet kostenlos Zugriff auf die ePUB-eBooks

Die Alternative zum MegaReader ist das kostenlos angebotene Stanza, das ebenfalls eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten inklusive Nachtmodus bietet. Ein Video und ein Handbuch in englischer Sprache führen in die App ein.

Zwei Bücher werden mitgeliefert: "Alice’s Adventures in Wonderland" und "Welcome to Stanza". Die Sprache der Bücher ist Englisch, ebenso wie die Hilfe im Internet. Die Programmoberfläche ist allerdings deutsch.

Das Herunterladen weiterer Bücher mit Stanza erwies sich als nicht so einfach wie bei MegaReader, trotz vorhandenem WLAN und einwandfreier Funktion von Safari und anderen Apps fand Stanza keinen Server.

Mit dem PC heruntergeladene ePUB-eBooks lassen sich über iTunes in die App übernehmen. Stanza stürzte anfangs unter iOS 5 ab, dieser Fehler scheint nach dem jüngsten Update behoben zu sein, aber die vergebliche Server-Suche deutet darauf hin, dass die Entwickler noch nachbessern müssen.

Stanza ist jedoch einer der beliebtesten eBook-Reader und zumindest bis iOS 4 für iPhone, iPad und iPod Touch durchaus zu empfehlen.